In Stratzing wurde die über 30.000 Jahre alte Statuette der Venus vom Galgenberg gefunden und auch die Kirche hier gehört zu den sehr alten des Waldviertels. Nach der umfassend durchgeführten Renovierung kommt das im Inneren deutlich zum Vorschein.
Im älteren Teil der Kirche, geweiht 1522, vermittelt die Farbigkeit der Malerei in ihren warmen Rottönen einen Eindruck vom Stil dieser Zeit, einer späten Gotik, und wurde originalgetreu wiederhergestellt. Der eigentliche Auslöser für die Renovierung waren statische Probleme, doch es wurde weit mehr getan. Vom Boden über die Kirchenbänke bis zu Wandmalereien, Figuren und Bildern wurde alles restauriert.
Kunstschätze kommen wieder zur Geltung
Die nötigen rund 600.000 Euro wurden mit Hilfe der Diözese St. Pölten, des für die Kirche zuständigen Stiftes Lilienfeld und von Bund, Land und einem Förderverein aufgebracht. So mancher Kunstschatz kommt nun wieder in voller Pracht zur Geltung: der Heilige Sebastian etwa, der wegen der Pest in der Stratzinger Kirche aufgestellt wurde oder eine der ältesten Darstellungen des Heiligen Nikolaus in Niederösterreich aus dem 14. Jahrhundert.
Aber auch das schon barocke Altarbild des Kremser Schmidt, das auch den Heiligen Nikolaus zeigt. Die Kirche ist ihm geweiht. Eine Nikolausstatue stammt als jüngstes Kunstwerk aus dem Jahr 1955. Ebenfalls neu renoviert wurde der gesamte Altarraum. Um 1800 wurden die grüne Farbe und die Stukkaturmalereien angebracht.
Vermutlich sogar romanischen Ursprungs sind die maskenartigen Köpfe an der Empore, die früher außen an der Kirche waren. In der Pfarrkirche Stratzing werden die Jahrhunderte lebendig. Die stimmige Renovierung trägt wesentlich dazu bei.