„Nahaufnahme“

„Society-Pfarrer“, der lieber Missionar ist

Seit mehr als 20 Jahren ist Toni Faber Dompfarrer im Wiener Stephansdom. Im „Nahaufnahme“-Gespräch in Radio Niederösterreich erzählt er über sein Image als Society-Pfarrer, sein Interesse für Kunst und Wein und warum er gerne Missionar ist.

„Ich bin manchmal verschrien als der ‚Society-Padre‘, der ich nicht sein will, weil das so einengt. Ich bin lieber der City-Missionar, vom Sandler bis zu den Kindern, also ganz normaler Seelsorger“, erzählt Toni Faber in der Radio-Niederösterreich-„Nahaufnahme“.

Als Dompfarrer hat er durchaus schon Ungewöhnliches im Wiener Stephansdom möglich gemacht, zuletzt die Kunstinstallation einer „Himmelsleiter“ der Künstlerin Billi Thanner, die international Aufsehen erregte oder die Aktion „Impfen im Dom“, die ihm durchaus auch Kritik einbrachte, aber von vielen Impfwilligen mittlerweile angenommen wird.

Nahaufnahme Toni Faber
ORF
Dompfarrer Toni Faber in der „Nahaufnahme“ bei Radio-Niederösterreich-Moderatorin Alice Herzog

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 12.12.2021

„Dann bin ich nicht mehr Dompfarrer“

Als Seelsorger in der Großstadt fühle er sich allen Bevölkerungsgruppen verbunden, so Faber, der sich auch für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren einsetzt: „Wenn der Vatikan glaubt, dass es uns nicht möglich ist, auch homosexuelle Beziehungen zu segnen, wenn ich gezwungen wäre, das zu exekutieren, dann bin ich nicht mehr Dompfarrer.“

Wenn es um seine innere Überzeugung geht, gäbe es für ihn klare Grenzen, so der Dompfarrer: „Ich möchte sehr gerne Priester sein, ich möchte auch Dompfarrer bleiben, aber nicht um jeden Preis. Aber das wird von uns auch nicht gefordert.“ In der „Nahaufnahme“ erzählt Toni Faber auch über seine Sommerferien als Kind im Waldviertel und sein allererstes Jahr als Kaplan im Dom von Wiener Neustadt.