Klauskapelle im Waldviertel
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„AUFGESPÜRT“

Wanderweg mit einem Badehaus als Kapelle

Eine Kapelle mit Fensterläden in Herz-Form ist schon durchaus ungewöhnlich. Aber natürlich gibt es einen Grund dafür. Ebenso gibt es eine Erklärung für den gebrochenen Wackelstein am Weg – eigentlich eine recht banale.

Der Klauskapelle-Wanderweg führt von Groß Gerungs (Bezirk Zwettl) zur Klauskapelle, einem der Plätze der Kraftarena Groß Gerungs. Schon nach wenigen Gehminuten sieht man mehrere Wackelsteine übereinander liegen.

„Dort hat 2011 eine Familie den Stein gewackelt und, nachdem die Familie weitergegangen war, ist der Stein umgekippt und in zwei Hälften gebrochen. Der Familie ist nichts passiert“, erzählt der Obmann des Vereins für Kultur und Tourismus in Groß Gerungs, Lukas Hinterndorfer.

Klauskapelle im Waldviertel
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Rudi Roubinek und Lukas Hinterndorfer begutachten den Wackelstein, der nicht mehr wackelt

Bald nach diesen Steinen kommt man dann zur Klauskapelle. Die Kapelle selbst diente ursprünglich als Badehaus einer Fabriksbesitzer-Gattin. Die Herzen auf den Fensterläden der Kapelle weisen noch auf diese Zeit hin. 1933 wurde das Grundstück von dem Gastwirtehepaar Schuster aus Harruck (einer Katastralgemeinde von Groß Gerungs) ersteigert. Zum Gedenken an deren verstorbenen Sohn widmeten sie das Häuschen in eine Kapelle um.

Und man kann auf diesem Wanderweg auch seinem Glück ein bisschen auf die Sprünge helfen: Wenn es gelingt, dass die Glocke bei einmaligem Ziehen am Seil dreimal läutet, erfüllt sich ein Herzenswunsch – so die Legende aus Groß Gerungs.