Stosuppe
ORF
ORF
„Köstlich kulinarisch“

„Arme Leut’-Essen“ wiederentdeckt

Es gibt Speisen, die aus der Mode gekommen sind und nur noch vereinzelt gekocht werden. Bei einigen lohnt es sich jedoch, sie wiederzuentdecken – etwa wenn Küchenchef Jakob Neunteufel das ehemalige „Arme-Leut’-Essen“ Sto-Suppe kocht.

Hinweise von Jakob Neunteufel: Sie müssen bitte ein großes „zirka“ über den Mengenangaben zufügen. Ich bin kein Fan von „vier große Zwiebel“, denn was ist groß? 30g, 80g, 160g! Nichts desto trotz werde ich hier natürlich eine Angabe machen, damit Sie wissen, wie viel Zutaten Sie brauchen, um auf eine Menge von vier Hauptspeisen-Portionen zu kommen!

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 25.1.2022

Trauen Sie sich einfach, z. B. mehr Kümmel für den Geschmack zuzugeben oder mehr Wein, um die Säure zu unterstützen! Und ob Sie die Suppe vegetarisch oder doch lieber mit Rindsuppe machen, bleibt Ihnen überlassen und ist Ihre Geschmackssache. Um es kurz zu halten, was ist wichtig? Dass sie Ihnen und ihren Gästen herrlich schmeckt!

Für die Erdäpfel:

  • 16 Stück Babyerdäpfel
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Lorbeer, Kümmel ganz
  • geschnittener Schnittlauch
  • Zitronenabrieb

Für das Schnittlauchöl:

  • 2 Bund Schnittlauch
  • 125ml Rapsöl oder Sonnenblumenöl (kein Olivenöl)

Für die Suppe:

  • 2 Stück weiße Zwiebel, grob geschnitten
  • 2 Zehen Knoblauch mit dem Messer zerdrückt
  • 2 Zweige frischen Thymian
  • 1 Zweig frischer Rosmarin abgerebelt
  • 2 Stück Lorbeer
  • 3 EL Kümmel Ganz
  • 1/8 lt Grüner Veltliner zum ablöschen
  • 1/2 lt Gemüsefond
  • 1/2 lt Rohmilch oder Buttermilch
  • 3 EL Sauerrahm
  • 1 EL Mehl glatt
  • 2 EL Butter
  • Salz, Pfeffer, Zucker

Zubereitung:

Schnittlauchöl: Den Schnittlauch in kochendem Wasser blanchieren und in genügend kaltem (Eis-)Wasser
abschrecken. Aus dem Wasser herausnehmen, zu einem Ball formen, ein paar mal durchschneiden, mit dem Öl mixen und durch ein feines Sieb, langsam durchtropfen lassen. Optional auch in einem groben Sieb mit einem Blatt Küchenrolle ausgelegt abseihen.

Erdäpfel: Babyerdäpfel in gesalzenem Wasser mit den Lorbeerblättern und Kümmel weich kochen, schälen und zur Seite stellen.

Suppe: Die Zwiebel in einem Topf bei niedriger Temperatur ca. 10 Minuten anschwitzen. Knoblauch, Lorbeer, Thymian, Rosmarin und Kümmel dazugeben und weitere 5-10 Minuten anschwitzen. Mit Wein ablöschen und warten bis die Flüssigkeit verkocht ist. Mit Gemüsefond aufgießen und auf ungefähr 1/3 einkochen lassen. Einstweilen den Sauerrahm glatt rühren, mit dem Mehl gut verrühren. (Sie können als glutenfreie Variante mit Maisstärke binden, die dann im kalten Wasser anrühren und den Sauerrahm als Tupfer zum Dekorieren verwenden)

Wenn der Fond in Ihrer Suppe fertig reduziert ist, geben Sie den angerührten Sauerrahm + Mehl „Mehldagl“ oder eben das „Maisdagl“ dazu und binden die Flüssigkeit, indem sie es langsam in die kochende Suppe einrühren und ein paar
Minuten auf kleiner Stufe köcheln lassen.

Jetzt kommt noch Buttermilch oder Rohmilch dazu, durchrühren und die Suppe dann mit allen Kräutern und Gewürzen pürieren, danach passieren und durch ein feines Sieb lassen. Endfertigen und Servieren.

Tipps: Die Suppe nur warm/heiß machen, nicht zum Kochen bringen. Die Erdäpfel darin warm machen, herausnehmen und mit Zitronenabrieb, Salz, Pfeffer, Schnittlauch und Muskatnuss abmischen und in die Suppenteller legen. Die Suppe nochmal mit kühler Butter aufmixen, in die Teller gießen und mit Schnittlauchöl
garnieren.