Die „Tut gut“-Schrittewege haben eines gemeinsam – sie liegen zentral, sind gut befestigt und einfach zu bewältigen. In Pyhra (Bezirk St. Pölten) befindet sich einer von aktuell 253 Rundwegen in ganz Niederösterreich. Sie sind zwischen 0,8 und zehn Kilometer lang. 1.000 bis 10.000 Schritte kann man auf ihnen zurücklegen. Auch wenn einem das viel vorkommt, eigentlich ist der menschliche Körper für weit längere Strecken gemacht.
„Unsere Vorfahren sind auf der Suche nach Nahrung 30 Kilometer und mehr noch gegangen. Auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Menschen noch circa 20 Kilometer gegangen, heute sind wir bei etwa 3,5 Kilometer, also ungefähr 5.000 Schritten“, erklärt der Sportwissenschaftler Christian Paumann.
Daher hatten unsere Vorfahren auch deutlich weniger Gewichtsprobleme. Heutzutage gilt jeder fünfte Österreicher als stark übergewichtig. Laufen verbrennt zwar mehr Energie, kommt aber nicht für jeden in Frage. Oft reicht aber schon Gehen, um überschüssige Energie zu verbrauchen. „Als Faustregel gilt, pro zu Fuß zurückgelegte Kilometer setze ich so viele Kilokalorien um, wie ich Gewicht habe. Ein 80 Kilogramm schwerer Mann setzt pro gegangenem Kilometer 80 Kilokalorien um", so Paumann.
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 23.5.2022
Motivationstipps haben die Nutzerinnen und Nutzer der Schrittewege, etwa Theresa Starkl aus Pyhra: „Meine Motivation ist der Energieschub, wenn ich wieder nach Hause komme. Beim Weggehen ist es natürlich etwas schwierig, aber wenn ich zurückkomme, dann bin ich produktiv, ich habe Energie für den ganzen Tag."
„Sobald draußen die Sonne scheint, ist das mein persönlicher Motivationsfaktor“, so Roswitha Resch.
Auf den Schrittewegen bieten auch verschiedene Stationen Motivation, man erhält etwa Anleitungen zu Meditationsübungen oder lernt, auf einem Grashalm zu pfeifen. Eine weitere Möglichkeit sind Apps, die per Handy über zurückgelegte Schritte und Kilometer informieren. „Gerade in unserer digitalen Welt sind Apps eine gute Möglichkeit. Gerade zu Beginn kann es motivierend sein, auf Apps zurückzugreifen. Man sieht, wo und wie viel man sich bewegt hat, und kann ein bisschen stolz auf sich sein“, so der Experte.