Genau am 1. Jänner 1922 – also vor 100 Jahren – ist die Trennung von Niederösterreich und Wien erfolgt und damit der Grundstein für die Entwicklung des eigenständigen Bundeslandes Niederösterreich gelegt worden. Der neue audiogeführte Themenrundgang im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich widmet sich 22 Szenen aus der gemeinsamen Geschichte von Wien und Niederösterreich.
Sendungshinweis
„Nahaufnahme“, 22.5.2022
„In der unmittelbaren Zeit nach der Trennung hat Niederösterreich eher gelitten. Was die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten betrifft, war die Trennung gut, denn nur so konnte eine eigene Wirtschafts- und Kulturpolitik entstehen“, so Rapp, der in der Gestaltung der Ausstellungen im Haus der Geschichte gerne an die Gegenwart anknüpft und immer einen speziellen Blick auf die Geschichte der Alltagskultur wirft. Im nächsten Jahr ist etwa eine neue Schau über die Entwicklung des Urlaubsverhaltens nach dem Zweiten Weltkrieg geplant.

Wachsam bleiben für Pressefreiheit und Justiz
Der Blick zurück in die Geschichte lehrt immer, so Rapp: „Ich gehöre zu denen, die meinen, dass wir aus der Geschichte auch lernen, vor allem durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte zwischen 1938 und 1945 und der Zeit davor. Da haben wir in den vergangenen Jahren viel gelernt.“
Dass sich Geschichte wiederhole, lasse er nur bedingt gelten, so der Kulturhistoriker. Vielmehr gelte es, wachsam zu bleiben: „Wir können auch heute in Europa beobachten, dass man extrem aufmerksam sein muss, was Dinge wie die Einschränkung der Pressefreiheit oder der Justiz angeht. Da lehrt uns die Geschichte, wachsam zu bleiben.“