„9 Plätze – 9 Schätze“

Dirndlwege im Pielachtal: Auf der Spur einer süßen Frucht

In der Hauptabendshow „9 Plätze – 9 Schätze“ sucht der ORF am 26. Oktober wieder die schönsten, verborgenen Plätze Österreichs. Einer von drei Kandidaten aus Niederösterreich sind die Dirndlwege im Pielachtal, die zu einer fruchtigen Entdeckungsreise einladen.

Zwischen den sanften Hügeln und Bergen des Mostviertels – in der Bilderbuchlandschaft des oberen Pielachtals – ist sie der Star: die Dirndlfrucht oder Kornelkirsche. Sie ist ganz eng mit der Geschichte der Menschen im Tal verbunden. Seit Jahrtausenden schon sind die Dirndlstauden in Niederösterreich beheimatet und die ältesten im Pielachtal sind über 500 Jahre alt. Das hat einen guten Grund, denn das Klima hier ist für sie optimal: im Winter zieht die kalte Luft rasch ab, und im Frühling und Sommer haben die Dirndln ausreichend Wärme und Sonnenschein, um in aller Ruhe zu gedeihen.

Davon kann man sich auf den zahlreichen Dirndlwegen im Pielachtal überzeugen. Ob an der Dirndlzeile und Dirndlrunde in Kirchberg, der Dirndlmeile in Frankenfels oder am Dirndlweg beim Tausenddirndlberg in Tradigist. Kein Wunder, dass die Pielachtalerinnen und Pielachtaler ihre Heimat auch „Dirndltal“ nennen.

Uralte Stauden und leuchtende Früchte

Die Dirndln wachsen auf etwa sechs bis acht Meter hohen Stauden. Rund 60.000 solche Dindlstauden gibt es im oberen Pielachtal. Jedes Jahr sind sie einer der ersten Botschafter für den herannahenden Frühling. Ab Ende Februar schon duften die gelben Blüten ein wenig nach Honig und verbreiten so Frühlingsgefühle in der ganzen Region. Ab Mitte August verfärben sich die länglich ovalen Früchte in leuchtende Rottöne.

Die Ernte erfolgt über Netze, die unter den Sträuchern ausgebreitet oder aufgespannt werden, und die reifen Dirndln so auffangen. Fast täglich werden die Netze händisch „aufgeklaubt“, denn allzu viel Zeit darf man sich bei der Ernte nicht lassen. Wenn reife Dirndln in der Sonne liegen, verlieren sie an Geschmack und Farbe.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Kühe im Schatten unter einem Dirndlbaum
ORF/Thomas Birgfellner
Landschaft im Pielachtal
ORF/Thomas Birgfellner
Dirndlbaum
ORF/Thomas Birgfellner
Gericht mit Dirndlfrüchten
ORF/Thomas Birgfellner
Angler bei der Pielach
ORF/Thomas Birgfellner
Zuggarnituren in Kirchberg an der Pielach
ORF/Thomas Birgfellner
Zuggarnitur in Kirchberg an der Pielach
ORF/Thomas Birgfellner
Modelleisenbahn
ORF/Thomas Birgfellner

Aus den süß-sauren Früchten werden allerlei Spezialitäten hergestellt: von Säften, Marmeladen über Edelbrände bis Schokolade, Torten und würzig eingelegten „Pielachtaler Oliven“. Die Dirndlfrüchte sind auch roh genießbar, allerdings müssen sie vollreif oder sogar fast überreif sein, damit sie ihre süße und weiche Konsistenz haben. Vor dem Verzehr sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie von selbst oder schon bei leichter Berührung vom Strauch fallen.

Heilkraft der Dirndln

Die Dirndl schmeckt nicht nur hervorragend, sie tut unserer Gesundheit auch gut. Bereits Hildegard von Bingen hat im 12. Jahrhundert über die Heilkraft der an Vitamin C reichen Dirndl geschrieben. Die Früchte gelten als reinigend und heilend für Verdauungstrakt und Magen, helfen bei Bauch- und Magenbeschwerden, Nierensteinen, Gicht und sind ein natürlicher Cholesterinsenker.

Im Pielachtal gelten die Dirndln auch als Jungbrunnen. Den süß-säuerlichen Früchten wird nachgesagt, dass sie den Alterungsprozess verlangsamen und so für eine längere Jugend sorgen sollen.

Auf fruchtiger Entdeckungsreise

Am besten bestaunt man die Paradefrucht des Pielachtals auf einem der vielen Wanderwege, die durch das Tal führen. Eine der schönsten und kulturell interessantesten Pilgerrouten im Mostviertel ist der Pielachtaler Pilgerweg. Der 90 Kilometer lange Weg führt in drei bis vier Tagesetappen von der Maria-Lourdes-Kirche in St. Pölten zur Basilika Mariazell.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.9.2022

Wer lieber mit dem Rad unterwegs ist, kann die vielfältige Landschaft auf dem Pielachtalradweg erkunden. Und wer das Pielachtal lieber sitzend erleben möchte, der kann dies mit der Mariazellerbahn tun. Seit über 100 Jahren schlängelt sich die Schmalspurbahn von St. Pölten quer durch das Alpenvorland zum Wallfahrtsort Mariazell. Neben der Dirndl ist auch die Mariazellerbahn ein Wahrzeichen des Pielachtals. Auf einer Strecke von 84 Kilometern wird die Fahrt zum Erlebnis. Auf Viadukten, durch Tunnel und an Steilhängen wird die Schönheit der Landschaft erlebbar.

Drei Kandidaten aus Niederösterreich

Neben den Dirndlwegen im Pielachtal gehen für Niederösterreich die Johannesbachklamm bei Würflach (Bezirk Neunkirchen) und der Tausendeimerberg ins Rennen um den schönsten Platz des Landes, der am 26. Oktober in der großen ORF-Hauptabendshow „9 Plätze – 9 Schätze“ gekürt wird.

Das Publikum kann mittels Telefon- oder SMS-Voting (€0,50 pro Anruf) von 30. September um 19.20 Uhr bis 4. Oktober um 23.59 Uhr entscheiden, welcher der drei Kandidaten Niederösterreich im großen Finale am Nationalfeiertag vertritt.

  • Tausendeimerberg: 0901 05 909 07
  • Johannesbachklamm: 0901 05 909 08
  • Dirndlwege im Pielachtal: 0901 05 909 09