Generationsschätzemuseum Pisecker, Besitzer
ORF
ORF
„Menschen im Blickpunkt“

Ein Museum voller Lieblingsstücke

Von der Limonadenflasche bis zum Kofferradio: Im „Generations-Schätze-Museum“ von Christine und Rupert Pisecker sind tausende Alltagsgegenstände ausgestellt. Es handelt sich um Stücke, die irgendwann für irgendwen einen besonders großen Wert gehabt haben.

Wer das „Generations-Schätze-Museum“ in Steinabrunn bei Grußmugl (Bezirk Korneuburg) besucht, sollte viel Zeit mitbringen. Die beiden Museumsdirektoren, Christine und Rupert Pisecker, können zu jedem Ausstellungsstück eine Geschichte erzählen. Das beginnt mit der alten Telefonzelle, die direkt beim Eingang steht. In liebevoller, stundenlanger Kleinarbeit habe man die komplett verrostete Telefonzelle wieder hergerichtet.

„Solche Schätze müssen der Nachwelt erhalten bleiben“, erklärt Rupert Pisecker (Bild oben), „wenn man es einmal wegschmeißt ist es für immer weg und kommt nie wieder zurück.“ Das ganze Haus ist ein Museum. Jeder Raum besteht aus hunderten liebevoll zusammengestellten Stücken. Der rote Faden der Ausstellung: Es sind lauter Lieblingsstücke, die in der Vergangenheit für jemanden einmal großen, emotionalen Wert hatten.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Generationsschätzemuseum Pisecker, Innenansicht
ORF
Was aussieht wie ein zufällig zusammengewürfeltes Lager ist ein Museum voller Lieblingsstücke
Generationsschätzemuseum Pisecker, Außenansicht
ORF
Von außen wirkt das Generations-Schätze-Museum unscheinbar
Generationsschätzemuseum Pisecker
ORF
Eine Schreibmaschine aus dem Jahr 1880
Generationsschätzemuseum Pisecker, alte Schreib- und Rechenmaschine
ORF
Oder eine Rechenmaschine mit Speicherfunktion – früher einmal ein modernes Bürogerät

Schatzkammer der Generationen

In der Küche sieht man – rund um den voll funktionsfähigen gemauerten Herd aus der Kaiserzeit – unzählige Kochutensilien wie Krauthobel, Kaffeemühlen und Handmixer. Im Regal stehen Bierkrüge, Limonadenflaschen und Salzstreuer. „Bei unseren Besucherinnen weckt das viele Erinnerungen“, erzählt Christine Pisecker. „Die glauben gar nicht, dass es die Gegenstände ihrer Kindheit noch gibt.“ So wie die Babybadewanne aus Metall, die im nächsten Raum steht: „Darin bin ich als Baby gebadet worden, darum ist das mein Lieblingsstück“, so die Museumsdirektorin.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 23.10.2022

Die Objekte im „Generations-Schätze-Museum“ sind nicht beschriftet und scheinbar willkürlich aufgestellt: Alte Bügeleisen und Staubsauger stehen neben Heiligenfiguren, Rechenmaschinen und Plattenspielern. Daneben liegt eine ungeöffnete Packung „Austria 3“-Zigaretten und eine Streichholzschachtel mit einem Werbeaufdruck für Babynahrung.

Alte Lieblingsstücke im „Generations-Schätze-Museum“

In Steinabrunn im Weinviertel gibt es ein privates Museum, in dem Lieblingsstücke der Vergangenheit gesammelt werden.

Babybadewanne, Bügeleisen und Bierkrüge

Banale, fast schon kitschige Gegenstände stehen neben wertvollen Stücken, für die man von Antiquitätenhändlern viel Geld bekommen würde. „Ein paar Dinge habe ich, von denen weiß ich gar nicht, für was man sie eigentlich brauchen kann“, schmunzelt Rupert Pisecker. Das Hochfrequenz-Heilgerät aus dem Jahr 1928 gehört nicht dazu. Und auch wie die hundertjährige Rechenmaschine mit Speicherfunktion funktioniert, weiß er.

Offizielle Öffnungszeiten hat das „Generations-Schätze-Museum“ nicht, aber die beiden Museumsdirektoren nehmen sich fast immer Zeit für Besucherinnen und Besucher. „Wer zu uns kommt, sollte sich für den Rest des Tages aber nichts anderes mehr vornehmen“, warnt Rupert Pisecker, „so mancher, der nur eine Stunde bleiben wollte, war dann fünf Stunden da – und ist noch dreimal wiedergekommen.“