Clemens Sedmak
Andreas Pimperl
Andreas Pimperl
„Nahaufnahme“

Gedanken über eine urenkeltaugliche Welt

Dankbarkeit, Gelassenheit und Zuversicht: Was hält und was zählt, heute und in Zukunft? Der Philosoph und Theologe Clemens Sedmak erzählt am Sonntag in der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich über seine Vision von einer urenkeltauglichen Welt.

„Ich glaube nicht, dass wir mit Angst in das neue Jahr gehen müssen, aber mit Vorsicht und Umsicht und einer gewissen Bescheidenheit. Die Demut ist die Tugend der Vernunft, die uns am Boden hält. Ein demütiger Mensch kann gut mit den Tatsachen der Welt umgehen“, so Sedmak, der aktuell in den USA und in Österreich als Professor für Sozialethik tätig ist.

Auf Radio Niederösterreich spricht er sich im Gespräch mit Alice Herzog für ein Umdenken in unserer Gesellschaft aus: „Was ich vor Augen habe, ist ein bisschen langsamer und ein bisschen weniger und bescheidener. Es muss nicht alles jedes Jahr mehr und schneller werden, man hat einen kleineren Radius, tut ein bisschen weniger, damit das Leben weniger als Sprint denn als Marathon gesehen wird.“ Er fügt hinzu: „Ich fürchte aber, man kann den Menschen nicht zu schnelle und radikale Veränderungen abverlangen, das muss schrittweise geschehen.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ Nahaufnahme“, 8.1.2023

Von Bad Ischl nach New York und London

Clemens Sedmak, geboren 1971 in Bad Ischl, studierte von 1989 bis 1995 Philosophie, Theologie und Sozialtheorie an der Universität Innsbruck, an der ETH Zürich, am Seminar in Maryknoll in New York und an der Universität Linz. 1995 promovierte er zum Doktor der Philosophie und 1996 zum Doktor der Theologie.

Seit 1999 lehrte er an zahlreichen Universitäten und Hochschulen, unter anderem an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, der Universität Innsbruck, der Universität Salzburg und am King’s College in London. Derzeit leitet er das Zentrum für Ethik und Armutsforschung in Salzburg und lehrt seit 2018 an der University of Notre Dame in Indiana in den USA.