ÖVP-Wahlkampftour in Ybbs
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WAHL 23

ÖVP: Shoppingtour und Händeschütteln

Die ÖVP setzt auf einen klassischen Wahlkampf. Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner tourt durch die Gemeinden, besucht Betriebe und Lokale und schüttelt viele Hände. Dabei wirbt sie für ihr Programm und warnt, dass die ÖVP „von Rot-Blau gestürzt“ werden könnte.

Die Parteien im Wahlkampf

Der ORF NÖ begleitet alle Landtagsparteien bei ihren Wahlkampftouren. Weitere Infos zur Landtagswahl am 29.1. finden Sie hier.

Erster Halt an diesem Montagnachmittag in Ybbs ist eine kleine Bühne am Rand eines Fachmarktzentrums. Die regionalen Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich vor, Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner macht Stimmung für das ÖVP-Wahlprogramm. Von der Kinderbetreuung über Investitionen in Spitäler und Pflegezentren bis hin zur Energieunabhängigkeit reicht die Palette. Das Spiel sei angepfiffen, der Ausgang offen, so Mikl-Leitner: „Wir alle wissen, wer Blau und Rot kennt, dass sie alles tun werden, um diesen Weg des Miteinanders zu beenden, um uns zu stürzen, uns in Opposition zu bringen.“

Danach deponieren Wahlhelfer und Funktionäre ihre Anliegen, Erinnerungsfotos sind heiß begehrt, der Spitzenkandidatin und Landeshauptfrau versichert etwa eine Wahlhelferin die Unterstützung: „Du bist unser größter Triumph, Landeshauptfrau. Ich gehe in der Region wahlwerben, die Leute sind begeistert von dir, manche sind mit der Parteilinie nicht so einverstanden, aber viele sagen, dass du vorne bist, ist gut.“

Mikl-Leitner begrüßt auf der ÖVP-Wahlkampftour eine ältere Dame
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Mikl-Leitner trifft auf die Mutter von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer

Flankiert von Wahlhelfern in gelb-blauen Jacken werden im Anschluss Geschäfte besucht. In einer Bäckerei schüttelt Mikl-Leitner viele Hände und plaudert mit jedem Gast. Die Stimmung ist locker, meist geht es um Persönliches.

In der Heimatstadt des ehemaligen SPÖ-Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer trifft Mikl-Leitner auch zufällig dessen Mutter. „Da muss ich ein Selfie mit Ihnen machen und ich schicke ihm das“, so Mikl-Leitner in Richtung der Wahlhelfer, die mit dem Handy ein Foto schießen. Am nächsten Tisch werden Wahlsackerl verteilt, politisiert wird dabei kaum, der Appell, wählen zu gehen, fehlt aber selten.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 17.1.2023

ÖVP spricht von „Schicksalswahl“

2018 hat die ÖVP durch den Höhenflug des damaligen Kanzlers Sebastian Kurz Rückenwind aus dem Bund verspürt. Damals konnte die absolute Mehrheit trotz Verlusten verteidigt werden. In Zeiten von Korruptionsermittlungen auf Bundesebene wird man in Niederösterreich nicht müde zu betonen, dass es sich um eine Landeswahl – eine „Schicksalswahl“ – handelt.

Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer seien trotz der herausfordernden Zeiten motiviert, zeigt sich Johanna Mikl-Leitner überzeugt. Es gehe um eine Entscheidung, die fünf Jahre gelte und die fünf Jahre nicht abzuändern sei, „und das wissen unsere Funktionäre und deswegen tun sie auch alles, um Überzeugungsarbeit zu leisten, damit wir ein klares Vertrauen bekommen, um dieses Miteinander weiterleben zu können“.

Mikl-Leitner auf ÖVP-Wahlkampftour in einem Wirtshaus in Ybbs
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Beim Wahlkampf-Besuch in einem Gasthof sind auch Förderungen für die Gastronomie Thema

Das Zeitalter der absoluten Mehrheiten sei aber vorbei, so Mikl-Leitner und bricht zum nächsten Termin in einen Gasthof in der Innenstadt auf. Gleich bei der Begrüßung spricht der Wirt seinen Dank aus, für die Förderungen für die Gastronomie zur Verbesserung des Angebots. Er habe schon viel investiert. Als nächstes kommen neue Gästezimmer dazu. „Ich bin über jedes Zimmer, das wir zusätzlich bekommen dankbar“, zeigt sich Mikl-Leitner erfreut, „die Leute fahren wohin und die wollen nächtigen, die wollen nicht heimfahren“.

Der Wahlkampftross mischt sich noch kurz unter die Gäste, es wird angestoßen und über Alltägliches geplaudert. Nach einer halben Stunde zieht die ÖVP weiter. Es ist nicht der letzte Termin an diesem frühen Abend.