Aktion von Klimaaktivisten im Landhausviertel in St. Pölten
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wahl 23

Traktorunterstützung für Klimaaktivisten

Das Klima-Protestcamp von Fridays For Future (FfF) beim Landhaus in St. Pölten ist am Mittwoch durch eine Traktordemonstration unterstützt worden. Vor der Landtagswahl am Sonntag wollen die Beteiligten den Fokus auf Klimathemen lenken.

Bäuerinnen und Bauern wollten mit FFF auf die Bodenversiegelung aufmerksam machen, die durch Straßenbauprojekte wie die S34 in der Landeshauptstadt oder die Ostumfahrung in Wiener Neustadt weiter vorangetrieben werde. Das Protestcamp ist seit Sonntag eingerichtet.

Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb wies in einer Pressekonferenz darauf hin, dass Erneuerbare Energien Flächenenergien seien. Niederösterreich habe die Fläche und damit das Potenzial, Erneuerbare umzusetzen. Es wäre ihr zufolge schön, würde die Landtagswahl am Sonntag einen „Neustart“ bedeuten – nicht nur für das Bundesland, sondern österreichweit. Straßenbau habe eine doppelt negative Wirkung, weil er Emissionen anziehe und für Flächenversiegelung sorge.

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Ihre Pressekonferenz hielten die Klimaaktivisten am Mittwoch direkt vor dem Landhausschiff ab
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Zu Wort kam dabei auch Klimawissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb (2.v.r.)
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Die auf den ersten Blick ungewöhnliche Allianz mit Bäuerinnen und Bauern umfasste Traktoren,…
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…aber auch herkömmliche Formen des Protests
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Neben dem Aus für Straßenbauprojekte fordern die Aktivisten u.a. eine Energiewende samt Abkehr von Erdgas
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Das Protestcamp im Landhausviertel ist trotz eisiger Temperaturen auf mehrere Tage angelegt
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernachten in den Tagen vor der Wahl in Zelten

Es sei „kalt und unbequem“, aber notwendig, weil die Klimakrise real sei, sagte Alina Koller von FFF Niederösterreich über das Protestcamp in St. Pölten. Die Regierungen sollten sich an ihre eigenen Ziele halten, wozu es eine radikale Kursänderung insbesondere im Bereich Verkehr brauche. Das bedeute „keine neuen Straßenbauprojekte“.

Kampf gegen Bau der S34

Wegen solcher waren u.a. Andreas Hieger aus St. Pölten und Johann Gribits aus Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) mit ihren Traktoren zum Landhaus an der Traisen gekommen. Die S34 würde 150 Hektar an Boden verschlingen, 100 Grundbesitzer, davon 40 Landwirte, wären betroffen, führte Ersterer aus. Bauern seien auf ihre Felder angewiesen, „damit wir die Bevölkerung ernähren können“, sagte Hieger.

Er sei als Grundeigentümer, als Bio-Landwirt aus Leidenschaft und nicht zuletzt als Bürger von Lichtenwörth gegen die Ostumfahrung von Wiener Neustadt, betonte Gribits. Die Betonierungswut müsse ein Ende haben, wirksamer Klimaschutz sei gefragt. Zuvor drehten sechs Landwirte mit ihren Traktoren eine Runde um das Landhaus. Rund 50 Teilnehmer der Aktion skandierten indes unter anderem „Landtagswahl ist Klimawahl“.