Frau sonnt sich in einer Wiese
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Gesundheit

Knochen stärken mit Vitamin D

Vitamin D gilt als das Sonnenvitamin und ist vor allem für die Knochendichte besonders wichtig. Über die Ernährung allein können wir aber nicht ausreichend davon aufnehmen, sagt Apothekerin Angelika Borger.

„Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und gilt seit 100 Jahren als wichtiger Regulator des Knochenstoffwechsels. Es hilft das vor allem durch die Nahrung aufgenommene Calcium in den Knochen einzubauen, diesen zu mineralisieren und so zu stärken. In den vergangenen Jahren hat man jedoch festgestellt, dass Vitamin D weit mehr kann und man musste leider auch feststellen, dass gerade in unseren Breiten nur eine unzureichende Vitamin D Versorgung möglich ist“, sagt Apothekerin Angelika Borger aus Wiener Neustadt.

Natürliche Quellen können Bedarf nicht decken

„Leider können wir unseren notwendigen Vitamin D Spiegel nicht über die Nahrung erreichen. Eine recht gute Quelle stellt der gute alte Lebertran dar. Doch wer nimmt diesen wirklich freiwillig ein? In fetten Meeresfischen wie Hering, Makrele oder Lachs findet sich das Vitamin, in geringen Mengen im Eigelb oder der Margarine. Diese natürlichen Quellen können jedoch bei weitem nicht den notwendigen Bedarf decken. Man schätz, dass lediglich 10- max. 20% des täglichen Bedarfs durch Nahrungsmittel gedeckt werden können.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 22.3.2023

„Ja genau und da kommen wir auch zu der Erklärung, warum das Vitamin D auch als Sonnenvitamin in aller Munde ist. Unser Körper hat nämlich die Möglichkeit mit Hilfe von Sonnenlicht oder genauer gesagt durch die UVB-Strahlen der Sonne das Vitamin selbst in der Haut zu produzieren. Doch dazu müssen die Sonnenstrahlen direkt auf die Haut auftreffen können. In unseren Breiten kann Vitamin D in den Sommermonaten relativ gut gebildet werden. In den Wintermonaten hingegen ist die Intensität der UV-Strahlung einfach zu gering. Erschwerend kommt weiters hinzu, dass wir uns einerseits immer weniger im Freien aufhalten und andererseits gerade im Sommer unseren Körper vor zu starker Sonneneinstrahlung mit Sonnencremes mit entsprechendem LSF schützen. Dies blockiert jedoch wiederum die körpereigene Vitamin D Bildung, weil die Strahlen nicht ungefiltert in die Haut eindringen können“, so Borger.

Fischölkapseln mit Vitamin D
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Auch in Fischölkapseln ist Vitamin D enthalten

Ausreichend Vitamin D vorhanden?

„Ich empfehle immer zumindest einmal jährlich eine Blutkontrolle durchzuführen und da kann man sich den Vitamin D Spiegel bestimmen lassen. Abhängig von dem Laborergebnis entscheidet dann der Arzt wie viel Vitamin D man tatsächlich einnehmen sollte. Als angemessene Zufuhr werden für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene jeden Alters 20µg Vitamin D, das entspricht 800 IE, empfohlen. Viele Menschen können diese Werte, vor allem in der kalten Jahreszeit, nur schwer erreichen. Darum wird gerade im Winter empfohlen diese Dosis auf täglich 2.000 – 4.000IE zu erhöhen, gerne auch einmal wöchentlich mit 20.000 IE, aber wie gesagt immer abhängig von den individuellen Blutwerten. Aufgrund dieser saisonalen Schwankungen möchte ich auch noch mit auf den Weg geben, dass ein einmalig niedrig gemessener Wert nicht zwingend einen langfristigen Vitamin Mangel nach sich ziehen muss. Gerade bei älteren Menschen ist es besonders wichtig den Vitamin D Spiegel im Auge zu behalten. Durch die mit dem Alter dünner werdende Haut ist die Fähigkeit zur Vitamin D Eigenproduktion vermindert.“

Welche Faktoren spielen eine Rolle?

„Es gibt eine Vielzahl an Arzneimitteln, die in den Vitamin D Stoffwechsel eingreifen. Dazu zählen die im Volksmund bekannten „Magenschutzpräparate“, die die Produktion der Magensäure unterdrücken. Cortisonpräparate, Cholesterinsenker oder auch eine bestimmte Arzneimittelgruppe, die in der Osteoporosetherapie eingesetzt wird, verändern den Vitamin D Status, daher bitte stets im Auge behalten und regelmäßig überprüfen lassen. Neben der Wirkung auf den Knochenstoffwechsel kann ja dieses Vitamin noch viel mehr Ein niedriger Vitamin D Spiegel erhöht vor allem in der kalten Jahreszeit die Anfälligkeit an Infektionen der oberen Atemwege zu erkranken. Bei Allergikern können durch die Vitamingabe anti-allergische Botenstoffe in Gang gesetzt werden.

Was den Herz-, Kreislaufapparat betrifft senkt Vitamin D nach neuesten Studien den Blutdruck bei Bluthochdruckpatienten, wirkt der Gefäßverkalkung entgegen, zeigt positive Effekte bei Herzschwäche und senkt das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Da Vitamin D maßgeblich an der Bildung und Ausschüttung von Insulin beteiligt ist und dadurch positiven Einfluss auf den Zucker- und Fettstoffwechsel hat, brauchen auch Diabetiker dieses Vitamin. Wir alle wissen, dass Pflanzen die Sonne zum Leben und Überleben benötigen und wenn wir uns anschauen, was dieses Supervitamin D alles bewirken kann, ist es an der Zeit Sonne und somit das Vitamin D auch in unseren Körper zu lassen.“