„Nahaufnahme“

„Warum darf Bergbäuerin nicht sexy sein?“

Sängerin Melissa Naschenweng startet ihre erste große Solotournee und macht dabei auch in Niederösterreich Station. Ihr Markenzeichen: Lederhose und die pinke Knopfharmonika. Im persönlichen Interview spricht sie u.a. über ihr Bergbauern-Image und „sexy“ Schlager.

„Es waren sieben harte Jahre, aber harte Arbeit zahlt sich unterm Strich immer aus, irgendwann wird man belohnt“, sagt die 32-jährige Kärntnerin über ihre Zeit als weniger erfolgreiche Sängerin, die von Dorffest zu Dorffest und von Disco zu Disco gefahren ist. Seit etwa vier Jahren spielt Naschenweng in der Oberliga des deutschsprachigen Schlagers mit, ihre Alben erreichen Platin und sind heuer auch für den österreichischen Musikpreis „Amadeus“ nominiert.

Nahaufnahme Melissa Naschenweng
ORF
Im persönlichen Interview mit Alice Herzog (li.) spricht Melissa Naschenweng über ihr Bergbauern-Image und ihren Traummann

Nach wie vor lebt Melissa Naschenweng auf dem Bergbauernhof ihrer Eltern im Lesachtal. „Ich hatte viel Heimweh und es hat schon einen Grund, warum ich so viel von daheim singe. Da fühle ich mich einfach authentisch, das bin ich.“ Sie stehe zu ihrem Image, trotz oder gerade wegen der pinken Lederhose: „Ich wohne auf einem Bergbauernhof auf 1.500 Meter Seehöhe, aber warum darf eine Bergbäuerin nicht auch ein bisschen sexy sein oder ein Opernballkleid tragen?“

Absage an Playboy

„Ich möchte mit ein paar Klischees aufräumen, aber für den Playboy würde ich mich nicht auszeihen, das habe ich bisher jedes Mal abgelehnt“, sagt Naschenweng im persönlichen Interview mit Alice Herzog. Auch den Anfeindungen in den sozialen Medien begegnet sie heute gelassen: „Ich lese schon, was geschrieben wird, aber ich nehme es nicht mehr persönlich. Ich habe da auf Durchzug geschalten.“

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 26.3.2023

Die Kraft hole sie sich nach wie vor zuhause bei der eigenen Familie, ihrem Vater, der immer an sie geglaubt hat und bei ihrer Oma, einem ihrer Lebensmenschen. „Wenn ich heimkomme, darf ich bis heute Kind sein“, so Melissa Naschenweng in der „Nahaufnahme“. Und der Mann fürs Leben? „Ein ehrliches Lachen muss er haben und er sollte größer sein als ich, weil ich mich da beschützt fühle.“