Naßwald (Bezirk Neunkirchen) zählt zu den entlegensten Orten Niederösterreichs. Genau diese Abgeschiedenheit hat Georg Bergthaler magisch angezogen. Er betreibt ein Wildniszentrum und unterrichtet unter anderem Schulgruppen im Umgang mit der Natur. Zu seinem Programm zählen auch Kanufahrten auf der Schwarza, die neben ruhigem Fahrwasser durchaus auch gefährliche Passagen enthält.
Die Ausfahrt beginnt mit einer Sicherheitsunterweisung für Rudi Roubinek, bei der ihm das Risiko schlagartig bewusst wird. „Ich zeige dir jetzt zunächst die Paddeltechnik und im Anschluss das richtige Verhalten, wenn du aus dem Boot ins Wasser fällst“, erklärt Georg Bergthaler. „Wie raus?“, lautet die kurze und leicht beunruhigte Antwort von Roubinek. Das soll sich nach wenigen gefahrenen Metern auch gleich bewahrheiten. Mit Mühe hält sich der Bootsneuling an einer turbulenten Stelle im Boot.
Nach dieser ersten überstandenen Gefahrenstelle geht es eine Weile sehr idyllisch durch die Schluchten des Höllentals zwischen Schneeberg und Rax. Georg Bergthaler steuert und Rudi Roubinek fühlt sich „ein wenig wie ein Rudersklave“, schmunzelt der Schauspieler.
Im Kanu, verbunden mit der Natur
Der studierte Kultur- und Sozialanthropologe Bergthaler will mit seiner Arbeit auch ein Bewusstsein für die Natur schaffen. „Man fährt am Boden dieses Tals wie in einem Canyon. Es ist auch vom Wildwasserfaktor eine sehr bereichernde Erfahrung, die durchaus eine Adrenalinausschüttung bewirkt. Und es ist unsere Aufgabe, dass wir uns diese Kraftplätze und Flusslandschaften so erhalten, wie sie sind.“
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 18.5.2023
An der gefährlichsten Stelle des Flusses lässt der Guide das Kanu „durchtreideln“, also selber durchfahren. Er und sein Gast nehmen den Landweg, um dann das Boot sicher in Empfang zu nehmen und wieder einzusteigen. Danach geht es in ruhigerem Fahrwasser bis ans Ziel der Fahrt knapp oberhalb von Kaiserbrunn, das zur Gemeinde Reichenau (Bezirk Neunkirchen) gehört.
Am Ende einer einstündigen Fahrt legt das Kanu sanft am Ufer an, mit einem erleichterten Rudi Roubinek an Bord. „Das ist mit Sicherheit die spektakulärste Art, das Höllental zu erkunden, wenn man nicht gerade wasserscheu ist“, resümiert Rudi Roubinek, der „Rudersklave“ vom Höllental.