„Fettwegspritze“
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„La Vita“

Neue Hoffnung „Fettwegspritze“

Die aus Hollywood bekannte „Fettwegspritze“ ist aktuell bei vielen Abnehmwilligen ein Gesprächsthema. Eigentlich handelt es sich dabei um ein rezeptpflichtiges Medikament, das für übergewichtige Diabetikerinnen und Diabetiker entwickelt wurde.

„Ein Wundermittel gibt es natürlich nicht“, sagt Harald Stingl, Internist am Landesklinikum Baden. Das Diabetesmedikament habe trotzdem viele positive Eigenschaften, es wirke über ein Darm-Hormon. „Unter anderem erhöht es das Sättigungsgefühl. Die Magen-Entleerung wird verzögert. Dadurch essen die Menschen auch weniger und es wird auch im Nachhinein, sozusagen bei der Verdauung, der gesamte Stoffwechsel verbessert“, so Stingl. Bei Diabetikern führt das laut dem Arzt zu einer guten Gewichtsabnahme.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 24.4.2023

Dieses Prinzip können sich auch Nicht-Diabetiker zu Nutze machen und damit abnehmen. Typische Nebenwirkungen sind Übelkeit, Bauchkrämpfe und Durchfall sowie ein Völlegefühl. Letzteres hilft aber auch dabei, weniger zu essen. Diese Symptome kann man verhindern, indem man die Dosierung zu Beginn niedrig ansetzt und langsam steigert.

Einfache Bedienung dank Injektion mit Pen

Angewendet wird die „Fettwegspritze“ laut Stingl meistens über mehrere Monate. „Das hängt natürlich sehr stark vom individuellen Wunsch, vom Gewichtsverlust ab, auch von den Kosten, die entstehen“, erklärt der Internist. Die Kosten liegen je nach Präparat bei mehr als 100 Euro. Die Krankenkasse übernimmt diese nur bei Typ2-Diabetikern, die entsprechende Voraussetzungen haben. Bei der Spritze handelt es sich um einen Stift, mit dem das Medikament injiziert wird. Die Bedienung ist einfach: Die Einschulung dafür dauert ein paar Minuten.