Präsentation des Theaterfests Niederösterreich 2023
ORF/Reinhard Linke
ORF/Reinhard Linke
Kultur

23 Premieren beim Theaterfest im Sommer

An 19 Spielorten geht das Theaterfest Niederösterreich im Sommer in die 30. Saison. Die Veranstalter rechnen mit 200.000 Besucherinnen und Besuchern. Die erste von 23 Premieren ist am 14. Juni in Melk zu sehen: die Uraufführung von „Kassandra und die Frauen Trojas“.

Die einzelnen Produktionen wurden am Montagabend im Palais Niederösterreich in Wien vorgestellt. Rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher konnten bisher insgesamt verzeichnet werden, 196.000 waren es im Vorjahr, so Theaterfest-Obfrau Kristina Sprenger. „Heuer werden wir die 200.000er-Marke knacken“, gab sich die Intendantin der Festspiele Berndorf sicher.

Mikl-Leitner: „Kunst und Kultur sollen nie leiden“

„Das ist das Geld wert“, resümierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Kunst und Kultur sollen nie leiden unter den Herausforderungen.“ Und: „Kulturelle Nahversorgung zieht nationale und internationale Gäste an.“ Die Intendantinnen und Intendanten hatten sich mit zahlreichen Mitwirkenden wieder zur schweißtreibenden Stehparty eingefunden und stellten sich den Fotografen geduldig zu Gruppenfotos (siehe Bild oben).

Die Landeshauptfrau nannte drei Gründe für den Erfolg der 19 Spielorte, die unter dem Vereinsnamen Theaterfest Niederösterreich u.a. gemeinsam ihr Programm präsentieren, ihre kulturellen Angebote bewerben und im Internet auf einer Website vertreten sind. „Es wären die traumhaften Standorte und Locations zu nennen, dann die Vielfalt der Genres – Oper, Operetten, Musical und Sprechtheater –, und das Team, das hinter dem Theaterfest Niederösterreich steckt.“

Das Land Niederösterreich gebe 140 Millionen Euro pro Jahr für Kultur aus, 100 Millionen Euro werden für Infrastrukturprojekte wie den Ausbau von Grafenegg, die Restaurierung des Theaters in Wiener Neustadt und die Errichtung des KinderKunstLabors in St. Pölten.

Rosenburg Shakespeare in love
Martin Hesz
Der Jungautor Will Shakespeare steckt in einer Krise … das ist der Ausgangspunkt für die Liebeskomödie „Shakespeare in Love“, die von 21. Juni bis 6. August auf der Rosenburg zu sehen ist

Zwei Intendanten sind diesmal neu mit dabei: In Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) folgt Alexander Paul Kubelka auf Michael Sturminger und bringt „Don Quijote“ nach Miguel de Cervantes auf die Bühne (Premiere: 29. Juni). Und bei den Nestroy Spielen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) übernimmt Christian Graf die Intendanz von Peter Gruber, der fünf Jahrzehnte lang die Leitung innegehabt hatte. Gestartet wird am 1. Juli mit „Eisenbahnheiraten“.

Uraufführungen von Turrini- und Woitzuck-Stücken

Den Auftakt machen die Sommerspiele Melk mit der Uraufführung des Auftragswerks „Kassandra und die Frauen Trojas“ von Magda Woitzuck in der Regie von Christina Gegenbauer (ab 14. Juni). Amstetten frönt weiterhin dem Musical, diesmal mit „Jersey Boys“ (Premiere: 19. Juli), in die Sommerarena Baden zieht Lehars „Der Graf von Luxemburg“ schon am 16. Juni ein, weiters bietet die Bühne Baden das Musical „Cabaret“ und „Frühjahrsparade“ von Robert Stolz.

Die Festspiele Berndorf (Bezirk Baden) setzen mit Ray Cooneys „Funny Money“ (Premiere: 14. Juli) wieder auf Boulevardkomödie, die Sommernachtskomödie Rosenburg (Bezirk Horn) bringt „Shakespeare in Love“ (Premiere: 22. Juni), beim Kultursommer Laxenburg (Bezirk Mödling) wird beim Paartherapeutical „All We Need Is Love“ wieder ausgiebig geblödelt (Premiere: 18. Juni).

Nestroy Spiele Schwechat Sujetbild Eisenbahnheiraten
Barbara Palffy
In der 51. Saison der Nestroy Spiele Schwechat gibt es auf der Bühne wieder zahlreiche Verwechslungen und unzählige Missverständnisse, ab 1. Juli wird „Eisenbahnheiraten“ gezeigt

In der Burg Gars (Bezirk Horn) verabschiedet sich Johannes Wildner mit Verdis „Aida“ (ab 15. Juli), die Raimundspiele Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) warten ab 13. Juli mit der Uraufführung des Stücks „Es muss geschieden sein“ von Peter Turrini auf. Ins antike Griechenland gelangt man beim Theatersommer Haag (Bezirk Amstetten), wo „Ella, Ella – Lysistrata“ nach Aristophanes ab 28. Juni auf dem Spielplan steht.

Mit Zorro und Don Carlo ins „Land des Lächelns“

Große Oper bietet wieder die Oper Klosterneuburg (Bezirk Tulln) mit Verdis „Don Carlo“ in der Regie von Günther Groissböck (ab 8. Juli). Das Theater im Bunker in Mödling lädt zum unterirdischen Stationentheater „Aventura. Von den Abenteuern im Kopf und anderswo“ von Bruno Max (ab 13. August).

Die Festspiele Stockerau (Bezirk Korneuburg) spielen „Der Zerrissene“ von Johann Nestroy (ab 27. Juli), die Wachaufestspiele Weißenkirchen (Bezirk Krems) strapazieren mit der Komödie „Von wegen Mariandl!“ von Stefan Vögel den Genius Loci (ab 18. Juli). „Im weißen Rössl“ findet man sich (ab 7. Juli) beim Festival Schloss Weitra (Bezirk Gmünd).

Das Festival Retz (Bezirk Hollabrunn) wiederholt seine Vorjahresproduktion „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (Premiere: 7. Juli). Ins „Land des Lächelns“ von Franz Lehar führt ab 20. Juli die Operette Langenlois (Bezirk Krems), und auf der Felsenbühne Staatz (Bezirk Mistelbach) reitet ab 21. Juli „Zorro“ zur Musik der Gipsy Kings.