Ein ganz kleines Erdbeerbeet hatte meine Omi und immer wenn ich dort vorbeiging, konnte ich mich nicht beherrschen. Es war dieser unvergleichliche, betörende Duft, dem ich nicht widerstehen konnte, dieses verlockende Aussehen, rot und klein – ich musste von ihnen naschen. Behutsam pflückte ich mir eine Erdbeere, sie war hochempfindlich und zart. Und im Mund ist sie dann durch leichten Druck zwischen Zunge und Gaumen ganz langsam zergangen – bis zum letzten Rest habe ich ihre Süße ausgekostet. Die Erinnerung an diesen wahrlich einmaligen Genuss habe ich als Traum festgehalten.
Sendungshinweis
„Die Radio NÖ Freizeit-Show“, 10.6.2023
Viele Eigenschaften konnte man den Erdbeeren anzüchten, nur mit einer Eigenschaft, die sie von Natur aus so reichlich hatte, gibt es Probleme, nämlich mit ihrem Aroma – denn nicht weniger als 150 Geschmacks- bzw. Aromanuancen bestimmen allein den Duft und Geschmack der Erdbeere!
Heute wollen wir immer alles und zu jeder Jahreszeit und sollten uns dann nicht wundern über prachtvollrote Erdbeeren, die zwar zum Malen und Fotografieren taugen, aber wenn man hineinbeißt, nach nicht viel schmecken, eher schal und schlabbrig. Aber es scheint nun wieder bergauf zu gehen, man besinnt sich auf alte, geschmackvolle Sorten, die auch so schillernde Namen haben wie „Schöne Wienerin“, „Königin Luise“, „König Albert“, „Frau Mieze Schindler“ oder schlicht und einfach „Johannes Müller“. Großartiges Aroma hat „Mara de Bois“.
Lagertipp: Die wasser- und druckempfindlichen Erdbeeren möglichst rasch verbrauchen. Maximal zwei Tage in einer Schüssel – mit Frischhaltefolie zugedeckt – im Kühlschrank aufbewahren.
Verarbeitungstipp: Beeren unmittelbar vor dem Verzehr waschen, sorgfältig in einer Schüssel mit kaltem Wasser sanft überbrausen und auf mehreren Lagen Küchenkrepp gut abtropfen lassen, danach erst Stiel und Kelchblätter entfernen. So bleiben Aroma und Vitamine voll erhalten.
Tiefkühltipp: Erdbeeren lassen sich gut tiefkühlen, sowohl als Püree als auch ganze Früchte; wirklich nur frische, unbeschädigte Früchte verwenden. Am besten auf einem Tablett einzeln auflegen, anfrieren, eventuell zuckern, danach verpacken und tiefkühlen.
Verwendungstipp: Erdbeeren sind unglaublich vielseitig: Sie eignen sich für fast alle Süßspeisen, Milchmixgetränke, vortrefflich zum Belegen von Kuchen und Torten, als Erdbeermark und sogar zur Käsebegleitung oder im Spargelsalat.
Feine Würze: Erdbeeren sollten Sie nur mit Zutaten würzen, die ihr Aroma unterstützen, nicht unterdrücken. Neben Zucker und Vanillezucker sind es vor allem Zitronen-, Limetten- und Orangensaft, die mit ihrer Säure den Erdbeergeschmack noch verstärken. Wer die Früchte mit Alkohol aromatisieren möchte, kann das mit trockenem Rot- oder Weißwein tun, mit Portwein, Orangenlikör, einem milden Obstgeist oder auch mit einem Spritzer Rum.Kompott, Marmelade und Eis können Sie mit Zimt, Vanilleschoten oder Sternanis verfeinern. Erdbeeren harmonieren auch sehr gut mit frisch gemahlenem Pfeffer und Balsamessig.
Pikanter Erdbeersalat mit Mozzarella
Zutaten für eine Portion
- 250 g Erdbeeren
- 50 g Rucola
- 125 g Mozzarella
- 1 Bund Basilikum
- 1 Orange
- 4 EL Orangensaft
- 2 EL weißer Balsamessig
- 1 TL Zucker
- 2 EL Olivenöl
Erdbeeren waschen, putzen und halbieren. Rucola putzen und grob zerschneiden. Mozzarella in Stücke schneiden. Vom Basilikum die Blätter abzupfen. Orange schälen, die Filets zwischen den Trennhäuten herausschneiden und mit den anderen Zutaten in einer Schüssel mischen. Orangensaft mit weißem Balsamessig, Salz, Pfeffer, Zucker und Olivenöl verquirlen. Die Sauce vorsichtig mit dem Salat mischen und sofort servieren.