Lavendel
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„La Vita“

Weniger ist mehr: Wie Lavendel gepflegt wird

Viele Menschen wollen ihre Gärten und Balkone in der Sommerzeit mit Lavendel aufhübschen. Welche Pflege die Pflanze braucht, um nicht nur in den nächsten Wochen, sondern gleich über mehrere Jahre Freude zu machen, weiß ORF-NÖ-Gärtnerin Katharina Gabesam-Rasner.

Lavendel ist relativ pflegeleicht und braucht nicht viel, um zu gedeihen. Grundsätzlich gilt: „Je weniger Pflege, desto besser“, sagt ORF-NÖ-Gartenexpertin Katharina Gabesam-Rasner. Denn Lavendel enthält ätherische Öle, die viele Krankheiten und Schädlinge, wie z.B. Blattläuse, abhalten. Bienen dagegen freuen sich über ungespritzten Lavendel. Nach dem Kauf sollte er gleich umgetopft oder ins Blumenbeet gesetzt werden, rät Gabesam-Rasner. Denn häufig seien die Töpfe, in denen die Pflanzen verkauft werden, zu klein.

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„NÖ heute“, 3.7.2023

Wichtig ist, einen sonnigen Platz für den Lavendel zu wählen und die Erde richtig aufzubereiten. „Lavendel mag einen kargen Standort“, sagt Gabesam-Rasner. Handelsübliche Blumenerde sollte daher mit etwas Sand oder Granitsplitt gemischt werden. Im Beet braucht Lavendel außerdem ausreichend Platz, damit er bei Regen trocknen kann und sich keine Pilze entwickeln können. Weil Lavendel Trockenheit gewohnt ist, sollte man auch nicht direkt über die Blätter bzw. in das „Herz“ der Pflanze gießen.

Katharina Gabesam-Rasner bei Schaubeet mit Rosen und Lavendel
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Ob im Topf oder im Beet: ORF-NÖ-Gärtnerin Katharina Gabesam-Rasner weiß, was dem Lavendel gut tut

Zum Mulchen empfiehlt Gabesam-Rasner Zierkies: „Das hat auch das mediterrane Flair, das gut zum Lavendel passt.“ Von Rindenmulch rät die Expertin wegen seiner schädigenden Säure ab. Bei jungem Lavendel sollte Unkraut jedenfalls entfernt werden, damit er nicht erstickt. Topfpflanzen können etwas biologischen Dünger vertragen und auch Gießen sollte man diese häufiger – wobei Lavendel grundsätzlich erst gegossen werden sollte, wenn die Erde getrocknet ist. Gabesam-Rasner rät außerdem zum Gießen in der Früh.

Wie die Freude auch über den Winter anhält

Im Juli bzw. August sollten die braunen bzw. verblühten Teile der Pflanze mit einer Gartenschere abgezwickt werden. Wenn man den Lavendel im April nochmals zurückschneidet, bleibt er dicht und buschig. „Ab dem zweiten Standjahr schneidet man die frischen Austriebe kräftig zurück, allerdings nur so weit, wie die Triebe beblättert sind“, so Gabesam-Rasner. „Einen totalen Rückschnitt bzw. das Auf-den-Stock-setzen nimmt der Lavendel übel.“

Möchte man Sirup, Duftsäckchen oder Spindeln aus dem eigenen Lavendel herstellen, dann sollte er in voller Blüte geschnitten werden. Das fällt zwar schwer, aber dafür hat man dann auch im Winter noch etwas vom sommerlichen Lavendelduft.