Lokal in Grado
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Tourismus

Wachauer Marillenknödel in Grado begehrt

Die Dichte der Top-Lokale ist im italienischen Badeort Grado hoch. Ein Restaurant sticht dennoch heraus, vielleicht weil sich besonders die niederösterreichischen Gäste wohlfühlen: Juniorchefin Giulia Camuffo hat in Krems studiert und serviert gerne Wachauer Schnaps und Marillenknödel.

Die Isola della Schiusa gehört zu den ruhigen Ortsteilen Grados. Urlauberinnen und Urlauber, die den Weg von der quirligen Altstadt über die Brücke in das beschauliche Wohnviertel finden, haben meist ein klares kulinarisches Ziel vor Augen: Das kleine Lokal am Bootssteg mit Blick auf die Lagune, die Wallfahrtsinsel Barbana und den Sonnenuntergang ist längst kein Geheimtipp mehr. Wer hier essen geht, kennt sich aus mit Gourmetküche. Im Restaurant „Al Pontil de Tripoli“ begrüßt die charmante Patronin Michela Zorzini ihre Gäste stets im eleganten Abendkleid.

Tochter Giulia Camuffo wächst gerade in den Betrieb hinein. Die sympathische 24-Jährige lernte das touristische Handwerkszeug in Krems, dabei hatte sie andere Pläne. „Ich wollte eigentlich in Venedig studieren – das ist nur eine Stunde entfernt und ganz praktisch. Ich habe damals schon im Restaurant mitgeholfen, als ein österreichischer Gast ins Lokal gekommen ist und mich spontan gefragt hat, was ich einmal machen will. Ich habe ihm gesagt, dass es mein großer Traum ist, einmal das Hotel meiner Großeltern zu führen. Daraufhin hat er mir Krems als Ort für die perfekte Tourismusausbildung empfohlen.“

Wirtin in Grado
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ORF-NÖ-Redakteurin Doris Henninger auf Besuch bei Familie Camuffo

Studium in Krems brachte Inspiration für Kochrezepte

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Niederösterreich“, 29.7.23

Und so übersiedelte Giulia Camuffo 2017 von Grado nach Krems, um dort an der IMC Fachhochschule „Tourism and Leisure Management“ zu studieren. „Es war die Zeit, wo es in Krems gerade Marillen gab, es war wirklich schön“, erzählt die Juniorchefin, die ihr Studium 2020 beendete und nach Grado zurückkehrte.

Und so fanden auch die niederösterreichischen Marillen ihren Weg in die Lagunenstadt. „Auf unserer Speisekarte gibt es ein Gericht, das besonders von meinem Aufenthalt in Niederösterreich inspiriert wurde. Wir servieren Schweinshaxe in Rotweinsauce und dazu gibt es Marillenknödel“, so Camuffo. Und auch in flüssiger Form ist die Wachauer Marille im „Al Pontil de Tripoli“ zu haben, fragen doch viele österreichische Gäste nach einem Marillenschnaps, wenn sie bereits wissen, wo die Juniorchefin studiert hat.

Giulia Camuffo steht jeden Abend gemeinsam mit ihrer Mutter Michela im Restaurant, das übrigens nach Giulias Großvater „Tripoli“ benannt wurde. Mittlerweile führt Camuffo das Familienhotel, das sich genau gegenüber vom Restaurant befindet. Viele Gäste kommen aus Österreich.

„Österreichische Gäste sind Familie für Grado. Sie gehören dazu und sind für uns sehr wichtig, ohne österreichische Gäste würden wir nicht existieren in Grado“, ist Giulia Camuffo überzeugt. Und diese Gäste genießen hier den einzigartigen Blick auf den Sonnenuntergang und vielleicht auch ein bisschen das niederösterreichische Flair an der Oberen Adria.