Durstlöscher
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Gesundheit

Durstlöscher für den Sommer

Wer Durst bemerkt, dem zeigt der Körper, dass er zu wenig Flüssigkeit oder einen Salzüberschuss hat, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling. Für das Löschen des Durstes im Sommer sei Wasser die klare Nummer eins, doch es gibt auch Alternativen.

„Das Wort Durst kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet ‚Trockenheit [in der Kehle]‘, lateinisch heißt es ‚sitis‘. Daraus entstand 1999 das Kunstwort ‚sitt‘ für gestillten Durst, in Anlehnung an ‚satt‘ für gestillten Hunger. Es hat sich aber im Alltag nicht durchgesetzt. Durst ist – laut Wikipedia – ein Signal des gesunden Körpers, das bei einem Flüssigkeitsdefizit oder bei einem Salzüberschuss verspürt wird“, sagt die Apothekerin. Ein existentielles Bedürfnis werde also gemeldet.

Wann entsteht Durst und wie macht sich dieser Flüssigkeitsmangel bemerkbar?

„Durch Wassermangel beginnt sich das Blut einzudicken, die Durchblutung wird schlechter, besonders im Gehirn – Müdigkeit und Kopfschmerzen machen sich bemerkbar. Schließlich befinden sich in Gehirn und Nervensystem bis zu 90 Prozent Wasser. Bei diesen Anzeichen hat der Körper bereits zwei Prozent Flüssigkeit verloren, das bedeutet einen Leistungsverlust von 20 Prozent. Daher ist es wichtig, sich regelmäßiges Trinken von Wasser anzuerziehen.

Die Faustregel: eineinhalb bis zwei Liter für 70 kg Körpergewicht! Bei Stress, Sport und erhöhten Anforderungen bis zum 3-fachen Bedarf. Übrigens: Muskeln enthalten mehr Wasser als die Fettschicht. Auch Kaffee, manche Tees, Limonaden und Alkohol verbrauchen Wasser. Darum erhalten Sie auch im Kaffeehaus ein Glas Wasser zu Ihrem Kaffee. Mein Tipp: einfach die doppelte Menge Wasser nachtrinken.“

Wasserkrug mit einem Glas Trinkwasser
ORF.at/Dominique Hammer
Faustregel: eineinhalb bis zwei Liter für 70 kg Körpergewicht – Wasser trinken sollte man sich „anerziehen“ so die Expertin

Warum ist das Trinken, vor allem von Wasser, so wichtig?

„Der Mensch besteht zu circa 70 Prozent aus Wasser, das entspricht etwa 60 Prozent des Körpergewichtes. Aufgenommen wird das Wasser mit der Ernährung über den Magen/Darm, gelangt so in die Blutbahn und somit in jede Zelle unseres Körpers, von dort geht’s weiter in die Nieren, die als Filter dienen und Giftstoffe ausscheiden. Mit zwei bis drei Liter pro Tag kommt der Durchschnittsmensch auch im Sommer aus: am besten, über den Tag verteilt, besonders in der ersten Tageshälfte (so wird die Nachtruhe nicht so oft gestört); allerdings besteht oft Mehrbedarf z.B. beim Sport: für eine Stunde Sport bedarf es zusätzlich ein Liter Wasser mehr oder bei Kindern im Freien oder bei Wanderungen und Straßenarbeitern.“

Was kann und sollte man im Sommer trinken?

"Neben reinem Wasser bewähren sich Kräutertees, zimmerwarm oder heiß getrunken (verbrauchen weniger Energie), wie Pfefferminze, Melisse, Himbeerblätter, Malvenblüten (schöne Farbe), verdünnter Brennnesseltee, Fencheltee, ev. mit einem Spritzer Zitrone (durch die basischen Anteile werden Säuren, die beim Schwitzen ausgeschieden werden, besser abgefangen); macht man den Tee konzentrierter, lassen sich daraus Eiswürfel machen, die mit heißem Wasser schnell zu einem köstlichen Durstlöscher werden.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 2.8.2023

Ein Mineralstoffgetränk kann den Flüssigkeitsverlust ausgleichen: Kinder brauchen doppelt so viel Mineralstoffe fürs Wachstum, ältere Personen benötigen mehr davon zwecks eingeschränkter Ernährung (weniger Hunger, Verdauungsprobleme, einseitige Ernährung, etc.), auch Personen mit niedrigem Blutdruck profitieren davon. Gerne beraten wir Sie in der Apotheke zu Ihren speziellen Durstlöschern, ob mit Vitaminen, Aminosäuren oder Maltodextrin als Zusatz, einfach und schnell zubereitet.

Ein Tipp für die Sommerküche: Leichte Kost wie Salate mit verschiedenen Gewürzen (Galgant, Quendel, Petersilie, Schnittlauch), Suppen (auch im Häferl oder in der Tasse), Eiweißshakes verbrauchen weniger Energie bei der Verdauung und bringen die nötige Flüssigkeit in den Körper."