Frau im Büro
ORF/Zrost
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„La Vita“

Vor dem Bildschirm ohne Nackenschmerzen

Die Büros füllen sich wieder und oft bedeutet das auch: viel sitzen. Durch die richtige Position von Sessel, Tastatur und Bildschirm lassen sich Verspannungen in Rücken und Nacken oft vermeiden. Noch besser ist, wenn als Alternative ein Stehschreibtisch zur Verfügung steht.

In immer mehr Büros ist mittlerweile nicht nur regelmäßig das Surren der Kaffeemaschine zu hören, sondern auch jenes von elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen. Denn die Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen, nimmt dem Körper „die größte Belastung durch die Bildschirmarbeit, nämlich das ständige Verharren in der immer gleichen Körperhaltung“, sagt Anne Mück von der Fachgruppe Ergonomie bei der AUVA.

Anne Mück
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Anne Mück berät für die AUVA Unternehmen zum Thema Ergonomie im Büroalltag

Auch im Büro der Unfallversicherung gibt es derartige Schreibtische. Und laut der Erfahrung der Expertin wirkt das Surren ansteckend: „Wenn eine Person den Schreibtisch hochstellt und man hört das Geräusch des Motors, dann kommen die anderen auch auf die Idee, das zu machen.“

Häufigster Fehler: Bildschirm zu hoch

Die Höhe des Tisches ist richtig gewählt, wenn sich die Hand mit Ellbogen im rechten Winkel ablegen lässt, der Bildschirm sollte eine Armlänge entfernt sein – und vor allem nicht zu hoch. „Das ist sicher einer der häufigsten Fehler“, sagt Anne Mück, denn wenn die Augen entspannt sind, blicken sie leicht nach unten: „Der Wunsch unserer Augen, nach unten zu blicken, ist so stark, dass der Kopf versucht, das auszugleichen, wenn der Bildschirm zu hoch eingestellt ist.“ Man verrenkt sich also so lange, bis die Augen wieder leicht nach unten schauen können – und das führt zu Verspannungen im Nacken.

So findet man laut Mück die ideale Einstellung: Man denkt eine horizontale Linie vom Auge weg. Etwa 30 Grad darunter sollte der Lesebereich liegen. Gleiches gilt, wenn man im Sitzen arbeitet. Bei der richtigen Sitzposition sind Knie und Ellbogen im rechten Winkel, wer hat, stützt das Kreuz mit einer Lordosenstütze.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Frau mit Stehschreibtisch
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Die Höhe des Stehschreibtisches passt, wenn sich die Hand mit Ellenbogen im rechten Winkel ablegen lässt
Frau mit Stehschreibtisch zeigt Abstand zu Bildschirm
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Der Bildschirm sollte eine Armlänge entfernt sein, die Blickrichtung sollte leicht nach unten gerichtet sein, das Licht kommt idealerweise von der Seite
Frau zeigt Abstand zu Bildschirm
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Gleiches gilt im Sitzen
Frau im Büro
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Beine und Arme sollten einen rechten Winkel bilden, wer hat, stützt das Kreuz mit einer Lordosenstütze
Frau im Homeoffice
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Im Homeoffice ist manchmal Improvisation gefragt. Empfohlen werden jedenfalls eine zusätzliche Tastatur oder ein separater Bildschirm – ein Laptop allein ist aus ergonomischer Sicht ungeeignet.
Frau im Homeoffice
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Die Sitzposition lässt sich mit Kissen anpassen

Im Homeoffice ist oft Improvisation gefragt

Im Homeoffice sind oft die Möglichkeiten, Tisch und Sessel genau anzupassen, beschränkt. Manchmal muss ein Esszimmersessel an einem einfachen Tisch zum Büro umfunktioniert werden. Die Sitzhöhe kann man etwa mit einem Polster variieren. Ein weiteres Kissen oder notfalls ein Sackerl mit einem zusammengerollten Handtuch kann als Lordonsestütze dienen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 11.9.2023

Auch bei der richtigen Bildschirmhöhe kann man improvisieren, etwa indem man ein Buch unter den Laptop legt, es gibt aber auch Laptopstützen zu kaufen. Bei einem Notebook als Arbeitsgerät empfiehlt die Expertin unbedingt eine zusätzliche Tastatur oder einen zweiten Bildschirm. Und egal ob im Homeoffice oder Büro: Das Licht sollte wenn möglich von der Seite kommen, damit man auf seinem gut eingestellten Bildschirm dann auch alles erkennen kann.