Hagebutten
Philipp Wied/ORF
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„La Vita“

Hagebutte als herbstliches Superfood

Wildrosen bezaubern im Sommer mit ihren Blüten und ihrem Duft, im Herbst sind ihre leuchtend roten Früchte nicht nur optisch schön anzusehen: Die Hagebutten versorgen uns mit viel Vitamin C. Die Verarbeitung ist einfach, braucht aber ein bisschen Zeit und Geduld.

Leuchtend rote Hagebutten zeigen, dass der Herbst eingekehrt ist. Doch nicht jede Pflanze ist gleich gut geeignet. Geerntet werden vor allem die Früchte heimischer Wildrosen, erklärt Herta Falkensteiner, Hagebutten-Wirtin aus Nölling (Bezirk Melk): „Wir hier verarbeiten nur die Rosa Canina, die Hundsrose. Das ist die Hagebutte, die für uns einfach den besten Geschmack herüberbringt.“

Hagebutten von Rosensträuchern im Garten sollte man besser nicht verwenden, empfiehlt Falkensteiner. „Die schauen schön aus, aber diese Hagebutten, wenn man sie verarbeitet, schmecken zum Teil mehlig, manche auch bitter. Sie eignet sich eher für ein Gesteck oder als Deko.“ Die Erntezeit beginnt Ende August. Man kann aber durchaus bis weit nach Weihnachten ernten. Dass die Hagebutten reif sind, merkt man, wenn man sie aufschneidet und die Kerne sich braun verfärbt haben. „Oder man merkt, wie sich die Frucht vom Stängel ein bisschen zurückzieht“, ergänzt Falkensteiner.

Hagebutte am Strauch
Philipp Wied/ORF
Hagebutten haben von Ende August bis weit nach Weihnachten Saison, den besten Geschmack haben die Früchte der Hundsrose

Die Früchte enthalten viel Vitamin C und stärken unter anderem die Abwehrkräfte. Martina Steinacher, Expertin für TEM (Traditionell Europäische Medizin) und Diplomkrankenschwester, empfiehlt, Hagebuttentee besonders in der Erkältungszeit im Herbst prophylaktisch bzw. auch wenn man schon erkältet ist, zu trinken.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 25.9.2023

„Sie wirkt stärkend auf unseren Kreislauf, auf unsere Abwehr. Und man kann die Hagebutten auch durchaus als heimisches Superfood bezeichnen, das einfach die Gesundheit unterstützt“, so Steinacher. Dass die Frucht ihre guten Inhaltsstoffe auch hergibt, dafür braucht es Zeit und möglichst wenig Hitze, um diese Aromen freizugebe, rät Herta Falkensteiner, die die roten Früchte einzig für Marmelade aufkocht.

Die Hagebutte hat auch Hautpflege-Eigenschaften. Sie schützt die Zellen, wirkt entzündungshemmend und regt den Stoffwechsel an, erklärt TEM-Expertin Steinacher. Um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören, macht man einen sogenannten Kaltauszug aus getrockneten Hagebutten in Sonnenblumenöl. Auch hier ist etwas Geduld gefragt. „Man füllt ein Glas mit zu einem Drittel mit getrockneten Hagebutten auf, und gießt dann Sonnenblumenöl darüber. Diese Mischung wird dann circa ein Monat sonnengeschützt stehen gelassen. So können die Wirkstoffe der Hagebutten ins Öl übergehen und danach kann man das Öl filtern und zur Hautpflege verwenden“, so Steinacher.