Auch heuer konnte wieder das Publikum entscheiden, welcher Platz Niederösterreich bei der ORF-Show am Nationalfeiertag vertreten darf. Zur Auswahl standen mit Hardegg die kleinste Stadt Österreichs, der Lunzer See (Bezirk Scheibbs) und das Heidenreichsteiner Moor (Bezirk Gmünd). Eine mystische und zugleich heimelige Welt setzte sich am Ende gegen kristallklares Seewasser und eine mehr als 10.000 Jahre zurückreichende Vegetationsgeschichte durch.
Am Nationalfeiertag misst sich die kleinste Stadt Österreichs somit mit den Kandidaten aus den acht anderen Bundesländern. Welcher Platz sich dann „schönster Platz Österreichs“ nennen darf, entscheidet einmal mehr das Publikum.
Das sind die neun Finalisten:
- Burgenland: Eisenberg
- Kärnten: Burg Landskron
- Niederösterreich: Hardegg
- Oberösterreich: Altstadt von Steyr
- Salzburg: Eisriesenwelt
- Steiermark: Himmelsberg
- Tirol: Pillerseetal
- Vorarlberg: Spullersee
- Wien: Palmenhaus Schönbrunn
Hardegg veränderte sich über die Jahre nur kaum. Nicht nur die verborgene Lage im Thayatal, sondern auch die Weltgeschichte sorgten dafür, dass sich die Stadt ihren alten Charme bewahren konnte. Lange Zeit markierte die Hardegger Brücke das Ende Österreichs und auch der westlichen Welt. Denn für Jahrzehnte war die Verbindung in die damals angrenzende Tschechoslowakei abgeriegelt. Die Grenze zum damaligen Ostblock verlief genau durch die Mitte der Thaya.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte allmählich ein grenzenloses Lebensgefühl einziehen. Heute wird die Brücke von Radfahrern und Wanderern genützt. Trotz aller Möglichkeiten blieb die Stadt dennoch klein. Sie beherbergt auch Österreichs kleinstes Museum, die kleinste Galerie, die kleinste Bibliothek und ist umgeben vom kleinsten Nationalpark des Landes, dem Nationalpark Thayatal.
Wilde Tiere mitten in der Stadt
Der Nationalpark zeichnet sich durch eine überaus große Biodiversität aus. Über die Hardegger Brücke geht es direkt hinüber zum benachbarten Národní Park Podyjí. Er ist auch der kleinste Nationalpark in Tschechien. Ungefähr die Hälfte der Pflanzenarten Österreichs kommen im Nationalpark Thayatal vor. Zuhause ist hier etwa die scheue Wildkatze, die lange Zeit als ausgestorben galt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sich Hardegg und der Nationalpark durchmischen. Die Tiere des Nationalparks machen nicht vor den Stadtmauern halt. Und so ist die kleinste Stadt Österreichs von vielen wilden Tieren bevölkert. Ob der Turmfalke, der auf der Burg Hardegg brütet, Bussarde, die über die Stadt fliegen, Schwarzstörche, die in der Thaya Abkühlung suchen, Füchse, Schlangen, Eidechsen oder Fischotter, die durch Hardegg streifen. So wird gut dafür gesorgt, dass Österreichs einwohnermäßig kleinste Stadt immer voller Leben ist.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 4.10.2022
Fußballlegende kämpft für Niederösterreich
Bereits zum zehnten Mal ist der Nationalfeiertag heuer auch „9 Plätze – 9 Schätze“-Tag. Wie schon in den Vorjahren präsentieren auch heuer wieder Armin Assinger, Barbara Karlich, sowie neun Moderatorinnen und Moderatoren aus den Bundesländern und neun prominente Jurorinnen und Juroren jene Orte, die sich gegen die „harte Konkurrenz“ in den Länder-Vorausscheidungen durchsetzen konnten. Niederösterreich wird dabei von „NÖ heute“-Moderator Thomas Birgfellner und Fußballlegende Herbert Prohaska vertreten.