Haare in einer Bürste
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Gesundheit

Haarpflege für Herbsttage

Sonne, Chlor und Salz – der Sommer setzt den Haaren oftmals zu. Apothekerin Ulrike Zöchling sieht im Herbst einen guten Zeitpunkt um die Haare zu pflegen und hat ein paar Tipps für die Regeneration der Haare parat.

„Jeder Mensch hat zwischen 100.000 und 150.000 Kopfhaare, die ständig nachwachsen, und auch ausfallen – Haarausfall wird kritisch bei mehr als 100 Haaren pro Tag“, sagt die Apothekerin, und: Haare wollen gepflegt werden, um zu wachsen und zu glänzen. Dabei unterscheidet die Expertin zwischen der inneren und der äußeren Pflege.

Die äußere Pflege der Haare

„Das Haar braucht Feuchtigkeit und Pflegestoffe von außen: das erreichen Sie mit speziellen Shampoos, einer Maske für Haar und Kopfhaut, einer Kurpackung oder Lotion. Duschgels eignen sich nur vorübergehend zur Reinigung und Pflege, und das nur bei normalem Haar oder sehr wenig Haarpracht. Babyshampoos pflegen gut, aber reinigen kaum, weil Babys noch keine Schweißdrüsen haben und wenig schwitzen.“

Malvenshampoo: Malve oder Käsepappel hat viele Schleimstoffe, hier nutzt man deren schützende Wirkung: in Haarshampoos und Haarspülungen findet es Einsatz für feines Haar, das Volumen braucht und oft gewaschen wird; es ist mild und brennt nicht in den Augen und eignet sich so ideal für Kinder. Der pH-Wert liegt bei 5,6 – so schützen diese Schleimstoffe Kopfhaut und Haare.

Blondiertes oder graues Haar ist oft empfindlicher und braucht Schutz: ein Shampoo mit Salbeizusatz verbessert die Haarstruktur und neutralisiert gelbe Verfärbungen.

Schuppen: Bei trockenen Schuppen, die rieseln, helfen als Zusatz die milden Schleimstoffe des Huflattichs und Klettenwurzel, welches auch antiseptisch wirkt. Fette Schuppen sind größer, ölig und kleben an Haaren und Kopfhaut, oft begleitet von Rötung und Juckreiz: hier bewährt sich ein Weidenrindenshampoo mit Lavendel und Rosmarin und Thymianöl, das die Kopfhautfunktionen reguliert und gleichzeitig vor Kopflausbefall schützt, sagt die Apothekerin.

Läuse-Alarm gibt es wie jedes Jahr zu Schulbeginn: vorbeugend zwei Mal wöchentlich mit Weidenrindenshampoo gewaschen oder akut mit einem speziellen Lausshampoo mit natürlichen Wirkstoffen, ohne chemische Insektizide, reduzieren Juckreiz und Rötung.

Haarpflege
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Nach dem Sommer kann den Haaren eine besondere Pflege nicht schaden, sagt die Apothekerin

Stärkung der Haare von innen

„Mit gesunder Lebensweise (frisch, regional, saisonal) und optimaler Nährstoffversorgung wie Vitamine und Mineralstoffe stärken Sie Ihr Haar von innen für Kraft, Glanz und Elastizität. Vitamine B-Komplex, besonders B1 und B5 spielen bei der Zellteilung, also auch der Bildung von neuen Haarzellen, eine wichtige Rolle. Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei. Aber auch die Aminosäure L-Cystein als Hauptbestandteil des Haarkeratins ist entscheidend für die Haarstruktur und -qualität verantwortlich. Zink spielt eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel von L-Cystein, der wichtigsten Aminosäure für den Haaraufbau. Vitamin C schützt vor freien Radikalen und bewahrt so vor vorzeitiger Hautalterung.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 4.10.2023

Schüssler Salze versorgen die Zellen mit Nährstoffen, sog. ‚Betriebsstoffe‘. Sie können aufgelöst als Haarwasser aufgesprüht werden und über den Tag verteilt eingenommen werden: Je nach Problem können hier 1,5,8,9,11,21 helfen.

Das wichtigste ist aus Sicht der Apothekerin: „Geduld! Ein Haar wächst 0,3 mm pro Tag. Ein Haarzyklus dauert zwei bis vier Monate – alle Präparate benötigen deshalb mindestens zwei Monate, bevor überhaupt eine Besserung möglich ist, da ein neuwachsendes Haar diese Zeit benötigt, um durch die Haut zu wachsen. Ihr Einsatz lohnt sich: zusätzlich gibt es als spürbaren Erfolg ein verbessertes Hautbild und kräftige Nägel“, so Zöchling.