Da staunte Günther Siegl nicht schlecht: Er wollte eigentlich nur seinen Garten gießen, als er das Schildkrötenbaby neben seinem Salatbeet entdeckte. Der kleine „Sepperl“ saß mitten in der Wiese, neben dem Loch, aus dem er geschlüpft war. Dass er nicht im Brutkasten, sondern in der freien Natur das Licht der Welt erblickte, macht ihn zu einer Sensation.
Immerhin kommen in Griechenland wegen des Klimawandels und der immer wärmer werdenden Temperaturen fast nur noch Weibchen zu Welt. Das könnte fatale Folgen haben: Der Mangel an Schildkrötenmännchen könnte nämlich zum Aussterben der Spezies führen.
Winterquartier im warmen Terrarium
Dass es sich bei „Sepperl“ allerdings um einen Buben handelt, stand für Siegl, der früher einmal zwei Tierhandlungen besessen hatte, schnell fest. Denn die Bodentemperatur in Österreich liegt bereits unter 30 Grad. Unter diesen Umständen werden ausschließlich Männchen geboren.
Sendungshinweis
„Guten Morgen NÖ“, 13.10.2023
Mit der kleinen Schildkröte ist die Zahl von Siegls Schildkröten nun auf 14 angewachsen. Die anderen Panzertiere tummeln sich in einem liebevoll strukturierten Biotop. Nur für „Sepperl“ ist es mit seinem butterweichen Panzer draußen noch zu gefährlich. Er ist derzeit kaum größer als eine Zwei-Euro-Münze und braucht Schutz vor natürlichen Feinden wie größeren Vögeln oder Ratten.
Deshalb wird er im Winter erst einmal in einem gemütlichen warmen Terrarium untergebracht. Im Frühjahr darf er aber zu den anderen Schildkröten auf die grüne Wiese hinaus.