Fischöl Kapseln Sujet
Leohoho/unsplash
Leohoho/unsplash
Gesundheit

Fischöl als gesunder Fettlieferant

Sie halten das Nervensystem gesund, schützen das Herz und spielen allgemein für unseren Organismus eine wichtige Rolle. Radio-NÖ-Apotheker Gilbert Zinsler weiß, wofür man Fischöle einsetzten kann und wie man sie verwendet.

Die Omega-3-Fettsäuren, die im Fischöl enthalten sind, dienen unseren Körper als gesunder Fettlieferant. Sie werden zum Aufbau einer jeden einzelnen Zellmembran benötigt, stoppen chronische Entzündungsprozesse und sind gut für das Nerven – und Herz-Kreislauf-System.

Bei Kindern sorgen sie für eine optimale Entwicklung des Gehirn und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Älteren Menschen kann es sogar dabei helfen, eine Demenzerkrankung zu verhindern bzw. diese einzudämmen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Verbesserung bei depressiven Verstimmungen.

Sendungshinweis

"Radio NÖ am Vormittag, 18.10.2023

Qualitätsmerkmale von Fischölen

Der Maßstab für die Qualität ist die Konzentration der Omega-3-Fettsäuren. Je niedriger diese ist, desto mehr sollte man einnehmen. Besonders reichlich sind die wichtigen Bestandteile EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) in fetten Kaltwasser-Meeresfischen, wie Lachs, Hering, Makrele und Sardelle, enthalten.

Weiters soll darauf geachtet werden, dass das Fischöl aus nachhaltigen Fischfang aus unbelasteten Gewässern stammt und auf garantierte Reinheit geprüft wurde. Die beste Qualität in höherer Konzentration ist in winzigen Krebstierchen aus kalten Gewässern, dem sogenannten Krill enthalten. Krillöl hat die geringste Umweltbelastung, ist besser verträglich und hat keinem störenden Geschmack.

Einnahme und Dosierung

Fischöle gibt es in flüssiger Form, meist mit Zitronengeschmack oder als geruchlose Kapseln in der Apotheke. Omega-3-Fettsäuren sollten zu den Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen werden. Nur eine langfristige und regelmäßige Einnahme ist dabei sinnvoll. Der therapeutische Dosierungsbereich liegt je nach Körpergewicht bei etwa 30 bis 40 mg/kg.

Die Präparate werden meist sehr gut vertragen. Manchmal kann es zu Fischgeschmack beim Aufstoßen kommen. Bedacht werden muss, dass die Blutgerinnungsszeit durch die Einnahme verlängert sein kann. Außerdem sollte man bei akuten bis chronischen Leberbeschwerden, Gallenblasenentzündungen und Beschwerden der Bauchspeicheldrüse auf die Einnahme vorsichtshalber verzichten.

Vegane Alternativen

Bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung ist die Aufnahme der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA deutlich erschwert. Häufig werden als pflanzliche Alternativen Hanf- und Leinöl oder Chiasamen empfohlen. Diese enthalten jedoch hauptsächlich die Alpha-Linolsäure, eine kurzkettige Omega-3-Fettsäure, die im Körper kaum in EPA und DHA umgewandelt werden kann.

Eine gute Alternative ist ein Algenöl, das aus einer nachhaltig kultivierten Mikroalge (Schizochytrium sp.) hergestellt wird. Das Öl stellt eine sinnvolle andere Möglichkeit für die Zufuhr von EPA und DHA dar, da es von vorneherein eine hohe Konzentration der beiden Fettsäuren enthält und sich somit maßgeblich von anderen pflanzlichen Omega-3-Quellen abhebt.