Gerhard Prohaska
GEPA pictures/ Mario Buehner
GEPA pictures/ Mario Buehner
„Interview am Samstag“

Prohaska wirbt um Stimmen für Hardegg

Fußballlegende Herbert Prohaska ist am Nationalfeiertag Promi-Juror bei der Show „9 Plätze – 9 Schätze“ für Niederösterreich. Im Interview spricht er über sein Leben, seine Karriere und darüber, welche Chancen er dem niederösterreichischen Teilnehmer Hardegg einräumt.

Herbert Prohaska wurde mit der Wiener Austria sieben Mal Meister, er war Teamchef der Nationalmannschaft und ist seit mehr als 20 Jahren Fußballexperte für den ORF. Nun ist er Promi-Juror bei der Bundesländershow „9 Plätze – 9 Schätze“ und unterstützt Niederösterreich.

Der Klosterneuburger erzählt im „Interview am Samstag“ mit ORF-NÖ-Redakteur Robert Friess über sein Leben in Niederösterreich, seine Karriere und verrät, wie er die Chancen des Niederösterreich-Teilnehmers Hardegg einschätzt.

noe.ORF.at: Sie gelten als Ur-Wiener, sind in Simmering aufgewachsen, leben aber schon lange in Klosterneuburg.

Herbert Prohaska: Es war natürlich der Wunsch, im Grünen zu leben, ein Haus zu haben, aber nicht weit weg von Wien zu sein. Mittlerweile ist das 38 Jahre her. Nach wie vor sind wir glücklich. Wir sind gleich im Grünen, im Wald und in der Wiener Innenstadt sind wir in zehn, fünfzehn Minuten.

noe.ORF.at: Kommen wir zu Ihren Anfängen als Fußballer. Sie stammen, wie Sie selbst stolz sagen, aus einfachen Verhältnissen. War der Fußball so etwas wie ein Ausbrechen aus dem Milieu für Sie?

Prohaska: Nein, ich glaube ganz einfach, der Fußball zur damaligen Zeit war nicht nur meine große Liebe, sondern auch für die meisten Kinder, mit denen ich aufgewachsen bin, der einzige Sport, der nichts gekostet hat – außer vielleicht einen eigenen Ball mitzubringen, den ich allerdings nie gehabt habe. Dann ist ja eigentlich mein Wunschtraum in Erfüllung gegangen. Heute kann ich zum einen mit Stolz sagen, ich habe eine schöne Karriere hinter mir, und zum anderen kann ich außer Fußball nichts. Deswegen war es ein Geschenk, dass ich das Talent gehabt habe.

 Herbert Prohaska und Robert Friess
ORF
Herbert Prohaska im Interview mit Robert Friess in einem Freizeitzentrum in Klosterneuburg

noe.ORF.at: Sie sind mit der Austria sieben Mal Meister geworden, sind dann nach Italien gegangen, zunächst Mailand, dann Rom und mit der AS Roma sind Sie ebenfalls Meister geworden. Wenn man jetzt mitbekommt, was die Legionäre verdienen, blickt man dann nicht ein bisschen wehmütig zurück, dass man in der falschen Zeit gelebt hat?

Prohaska: Damals haben wir natürlich auch sehr, sehr gut verdient. Überhaupt keine Frage. Aber wenn ich jetzt eine Zeitmaschine hätte oder mir etwas wünschen dürfte: Ich würde gerne wieder in meiner Zeit Fußball spielen und die Gagen von heute kassieren. Das wäre ideal.

noe.ORF.at: Nach der aktiven Karriere als Fußballer sind Sie Trainer geworden, mit 35 der jüngste Meistertrainer mit der Austria, dann Nationaltrainer. In Ihre Ära fiel die WM-Qualifikation für Frankreich, die geschafft wurde. Aber 1999 gab es dann das 0:9 gegen Spanien in der EM-Qualifikation. Wie haben Sie die Situation damals erlebt? Das war ja auch das Ende Ihrer Karriere als Nationaltrainer.

Prohaska: Wenn du so hoch verlierst, dann ist es nur peinlich. Für mich war natürlich klar, dass es das Ende als Teamchef war. Das zeigt dann eben auf, dass der Trainerberuf, der mir übrigens heute gar nicht mehr abgeht, ein undankbarer Beruf ist. Natürlich ist er auch gut dotiert und gut bezahlt. Da darf man sich auch nicht beschweren. Aber du wirst als Trainer nur nach dem Ergebnis beurteilt.

noe.ORF.at: Sie sind jetzt 68, nächstes Jahr feiern Sie mit Ihrer Frau die goldene Hochzeit. Was hat Herbert Prohaska noch unbedingt vor in seinem Leben?

Prohaska: Dass mein Leben so in etwa weiterläuft. Gesundheit wünscht sich natürlich jeder Mensch. Ich habe kein großes Ziel, wenn es mit meiner Frau und unserer doch inzwischen ziemlich großen Familie, auf die ich unheimlich stolz bin, so harmonisch weiterläuft, dann bin ich wunschlos glücklich.

noe.ORF.at: Sie sind bei der Bundesländershow des ORF „9 Plätze – 9 Schätze“ Promi-Juror für Niederösterreich. Hardegg geht für unser Bundesland ins Rennen. Sie sind Analytiker im ORF-Sport: Niederösterreich hat noch nie gewonnen, am Stockerl waren wir öfter – wie beurteilen Sie die Chancen für Hardegg?

Prohaska: Da möchte ich gleich an alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher appellieren: Ich bin dabei und wenn ihr mich ein bissl mögt, dann muss alles für Hardegg stimmen. Das klingt jetzt schon ein bissl wie ein Politiker, aber so muss es sein.