Der kleine Florentin inhaliert mit seiner Mutter
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„La Vita“

Hausmittel für kleine Schnupfennasen

Die Schnupfensaison hat begonnen und oft betroffen sind Kinder. Denn ihr Immunsystem ist erst im Aufbau. Bevor man zum Arzt oder zur Ärztin geht, probieren viele es mit Hausmitteln. Dabei gibt es Unterschiede, welche helfen, und wann man jedenfalls einen Arzt aufsuchen sollte.

Lindenblütentee wird gern bei Erkältungen getrunken. Er bringt den Körper zum Schwitzen und wirkt fiebersenkend. Salbeitee hingegen wird oft zum Gurgeln bei Halsschmerzen eingesetzt, da er desinfizierende Stoffe enthält. Aber auch ein Getränk mit Apfelessig kann unterstützend wirken, weiß die Waldviertler Kräuterpädagogin Eunike Grahofer.

„Wenn jemand Fieber hat, dann schwitzt er meist stark. Durch das Schwitzen werden Mineralstoffe aus dem Körper gespült. Apfelessig hat ganz viele Mineralstoffe und füllt unser Depot wieder auf, damit wir schneller gesund werden“, erklärt die Kräuterexpertin. Dazu wird je ein Schuss Apfelessig und Apfelsaft mit etwas Honig gesüßt und mit Wasser verdünnt.

Wadenwickel wirken ebenso fiebersenkend

Ein weiteres bewährtes Hausmittel sind fiebersenkende Wadenwickel, die bei kleinen Kindern nicht zu kalt sein dürfen. „Das heißt, wir nehmen Wasser mit etwa 34 Grad. Dann wird dem Körper durch den Wickel Wärme entzogen. Das wirkt abkühlend.“ Dazu braucht man drei Tücher aus Naturfaser.

Das Innentuch muss die gesamte Wade bedecken. Das Zwischentuch muss etwas größer sein als das Innentuch. Das Außentuch, meist ein Handtuch, muss die Innentücher überragen, damit es am Rand nicht zu kalt wird. Die Tücher müssen glatt und faltenfrei auf der Haut liegen, heißt es in der Broschüre der ÖGK „Hausmittel für Kinder“.

Der kleine Florentin probiert den Lindenblütentee seiner Mutter
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Lindenblütentee ist ein klassisches Hausmittel bei Erkältungen, denn er bringt den Körper zum Schwitzen und wirkt fiebersenkend

Gesunde Kinder kann man durchaus bis 39,5 Grad fiebern lassen, erklärt Isabella Bauer-Rupp, Ärztin und Apothekerin der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). „Wenn das Kind aber in seiner Vorgeschichte schon einmal einen Fieberkrampf hatte, wenn es eine Vorerkrankung hat, wie zum Beispiel Kreislauferkrankungen oder auch Epilepsie, dann ist deutlich früher eine Senkung angezeigt“, so die Expertin. Das gilt auch, wenn das Kind über starke Kopf- oder Muskelschmerzen klagt. Denn Medikamente sind nicht nur fiebersenkend, sondern auch schmerzstillend.

Hausmittel haben ihre Grenzen

Bei Husten werden auch gerne Brustwickel eingesetzt, mit Butterschmalz und einem Zusatz nach Wahl. Oft werden gebratene Zwiebelscheiben aufgelegt. Bei Kindern empfiehlt Eunike Grahofer aber eher geriebene Muskatnuss. „Wenn man einen Zwiebel-Schmalz-Fleck macht, muss das Schmalz möglichst warm aufgetragen werden. Da ist die Gefahr groß, dass man die Haut verbrennt. Der Muskatwickel braucht keine Wärme. Durch die Körperwärme entwickelt sich die Wärme von Muskat. Das Butterschmalz transportiert die Wirkstoffe in den Körper.“

Allerdings haben auch diese Wickel ihre Grenzen. „Wenn der Husten anhaltend ist, wenn er spastisch ist, also verkrampfend, wenn viel Schleim dazukommt und dieser Auswurf vielleicht gelb ist, dann ist das ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion. Hier muss gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden“, erklärt Bauer-Rupp.

Und schließlich hilft bei Erkältungen auch das Inhalieren von Kamillentee oder einer Salzlösung. „Es ist natürlich zu beachten, wenn das Kind eh schon einen Schnupfen hat, dann wird die Nase wahrscheinlich durch den heißen Wasserdampf noch mehr anschwellen. Dann ist es angesagt, im Vorfeld Nasentropfen oder einen Nasenspray zu verwenden“, gibt die Expertin zu bedenken.