Nahaufnahme Anton Höslinger
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„Nahaufnahme“

Propst Höslinger: „Verantwortung ist groß“

Anton Höslinger ist heuer zum neuen Propst des Augustiner Chorherrenstifts Klosterneuburg gewählt worden. In der Radio NÖ-„Nahaufnahme“ gibt er Einblicke in das weltbekannte Stift und beschreibt seine Vision, das Stift nach turbulenten Zeiten zukunftsfit zu machen.

Anton Höslinger, der seit vielen Jahren im Stift tätig ist, zuletzt als Kämmerer, erzählt im persönlichen Gespräch über seine neue Rolle als Propst und die Herausforderungen, die mit der Leitung des geistlichen Zentrums und gleichzeitig eines umfangreichen Wirtschaftsbetriebes mit Weingut, Museum, Immobilien und Forstwirtschaft einhergehen. „Das Gefühl ist sicher anders, weil man sich durchaus auch dieser Verantwortung bewusst ist.“

Höslinger spricht auch über die Bedeutung des Stifts für viele Menschen und betont die Wichtigkeit des gemeinsamen Gebets für die Gemeinschaft. Gerade in den Tagen und Wochen des Advents, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, würden zwei Dinge deutlich herauskommen. "Man spürt zum einen sicher die große Sorge, die wir heute in unserer Welt haben, beginnend weltpolitisch mit den Kriegen oder mit anderen Sorgen, die auch unser Land betreffen. Auf der anderen Seite spürt man auch eine große Sehnsucht nach Frieden, eine Sehnsucht nach einer gewissen Harmonie.“

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 10.12.2023

„Können nicht darüber hinwegsehen“

In der „Nahaufnahme“ bezieht Höslinger auch Stellung zu den gegen das Stift erhobenen Missbrauchsvorwürfen und betont die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen sowie einer aktiven Aufarbeitung. Auch den Herausforderungen unserer Zeit will er sich gerne stellen: „Wir können ja auch nicht darüber hinwegsehen, dass die Kirche insgesamt in der westlichen Welt in der Krise steckt, dass die Diözesen und Klöster ein Nachwuchsproblem haben."

Dem Stift, in dem etwa 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, gehören aktuell 38 Chorherren an. Trotz aller Herausforderungen blickt Höslinger durchaus positiv in die Zukunft, "weil gerade das Konzept der Klöster und Orden, wo Menschen durchaus einen gewissen Verzicht üben, um anderes aufbauen zu können, zu jeder Zeit ein zukunftsversprechendes ist.“