Ätherische Öle
pixabay.com
pixabay.com
Gesundheit

Ätherische Öle zur Weihnachtszeit

Ätherische Öle sind laut Apothekerin Ulrike Zöchling gerade jetzt im Winter ideal für die Verbesserung der Luft. Für die Hausapotheke empfiehlt sie Nelkenöl und auch zum Backen in der Weihnachtszeit können bestimmte Öle „achtsam und sparsam“ verwendet werden.

„Unter ätherischen Ölen versteht man die wohlriechenden Auszüge aus Blättern, Blüten, Früchten, Gräsern, Hölzern, Rinden und Wurzeln. Sie zählen zu den am häufigsten verwendeten Naturstoffen, sie können positiven Einfluss auf unseren Gesundheitszustand sowie das allgemeine Wohlbefinden haben. Ätherische Öle sind haut- und schleimhautreizend und dürfen nur verdünnt angewendet werden – außer Lavendelöl bei Insektenstichen“, sagt Zöchling.

Sendungshinweis

"Radio NÖ am Vormittag, 13.12.2023

„Über die Nasenschleimhaut und die Nervenzellen in der Nase entstehen Duftreize, die über die Nervenbahnen ins Riechhirn gelangen; ob unterschwellig oder erkennbar, werden sie vom Großhirn einfach ohne Vernunftskontrolle weitergeleitet direkt zum Hypothalamus und zum limbischen System: diese Hirnareale spielen für das Gedächtnis, Emotionen, Gefühle bis zur Hormonausschüttung eine große Rolle.“

„Studien von Wissenschaftler*innen aus der Riechforschung beschäftigen sich derzeit intensiv mit der Frage, wie sich das verlorengegangene Riechvermögen am besten regenerieren lässt. Beim Riechtraining – seit Corona ein aktuelles Thema ebenso wie für Alzheimer- und Demenz-Patienten (für das Erinnerungsvermögen) – geht es darum, drei bis vier Düfte bewusst zu riechen und wahrzunehmen: in kleinen Schraubgefäßen, die gut verschlossen aufbewahrt werden können, wird Salz oder Watte eingebracht, mit einigen Tropfen ätherischen Öls beträufelt und zwei Mal täglich daran geschnuppert/geschnüffelt: am besten den Duft zusätzlich laut vorsagen und ein Bild dazu vorstellen, z.B. Zitrone. Anfangs sollten intensivere Gerüche genommen werden, wie Eukalyptus, Pfefferminze, Limette und Zitrone oder Rosengeranie; auch Zimt, Nelke, Basilikum, Ylang Ylang oder Nadelöle sind geeignet.“

Woran erkenne ich echtes ätherisches Öl?

„Entscheidend für die Wirkung des ätherischen Öls sind seine Reinheit und die Qualität: am Etikett müssen u.a. neben dem botanischen Namen und dem Ursprungsland der Pflanze auch die Anbauqualität, das Gewinnungsverfahren und die Chargennummer angeführt sein. Naturreine ätherische Öle sind besser als synthetische, da sie verstoffwechselt werden; synthetische Öle sind meist sehr intensive und bleiben im Körper.“

Sujetbild Ätherische Öle
pixabay.com
Öle aus Früchten für die Hausapotheke

Ätherische Öle für die Hausapotheke

Nelkenöl gehört zu den ältesten und meist gefragten Gewürzen der Welt. Es ist entzündungshemmend, desinfizierend, erwärmend und blähungstreibend. In der Zahnheilkunde betäubt es den Zahn – gehört in die Notfall-Apotheke bei Zahnschmerzen, sagt die Apothekerin.

Ingweröl regt die Speichelproduktion sowie die Verdauung an und fungiert zusätzlich als natürliches Antiseptikum. Nach TCM am Rücken (gegenüber dem Nabel) und auf den Fußsohlen aufgetragen, stärkt es die Nieren-Energie (bei Schwindel, Nachtschweiß und Nervosität). Die Kombination aus ätherischem Öl und Scharfstoffen gibt dem Ingwer zusätzlich den aromatischen Geschmack. Daraus ergibt sich eine vielfältige Verwendung: bei Völlegefühl, Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, in der TCM zur Erwärmung der Milz und zur Wiederbelebung von Yang; seit den 1980er Jahren als 1.Arzneimittel in Österreich zur Behandlung der Reisekrankheit.

Zimt ist krampflösend, antiseptisch, kreislaufanregend, es kann den Blutzucker- und Fettstoffwechsel regulieren; mit Cayennepfeffer und Honig ist es ein heißer Tipp für ein Erkältungsbad (allerdings nicht für Schwangere).

Thymian entkrampft Bronchien und Magen-Darm: hilft bei Erkältungen, Atemwegsbeschwerden, aber auch Verdauungsproblemen, Magen-Darm-Problemen (mediterrane Küche). In Hustensäften und Tropfen, Salben und Einreibungen, in Badezusätzen mit Obers oder Salz, aufs Kräuterkissen, für Raumsprays mit Alkohol verdünnt, als Massageöl oder Muskelentspannungsbad – selbstgemacht als Weihnachtsgeschenk.

Wie verwende ich ätherische Öle in der Küche?

Der Tipp der Apothekerin: „Achtsam und sparsam“ mit ätherischen Ölen in der Küche umzugehen.

Vanille-Öl: „Achten Sie hier unbedingt auf die Bezeichnung „echte Bourbon-Vanille“: ihr süßes, warmes Aroma steigert die geistige Aktivität und besänftigt Geist und Seele. –Vanillezucker selbst gemacht: ca. 15 Tropfen Vanilleöl auf ca. 20dag Staubzucker (oder Rohrohrzucker) Glas mit Schraubverschluss mit Zucker füllen, den Rand des Gefäßes mit Öl beträufeln, zuschrauben. Ein bis zwei Mal täglich schütteln, nach ein bis zwei Wochen hat man gereiften, fertigen Vanillezucker. Köstlich!!“

Als Alternative bietet sich Lavendelzucker an: sollten Sie diesmal auch kleine Cupcakes in Ihre Adventjause einplanen: 1 EL Lavendelblüten im Mörser zerreiben und mit 100g Staubzucker vermischen: sparsam verwenden, den Rest in gut verschließendem Glas aufbewahren. Lavendel: hat eine schöne Farbe, hält Gelsen fern, wirkt beruhigend. Seine Sträußchen schauen hübsch aus, der Tee wirkt entspannend, lässt einen besser einschlafen, gut in Kräuterkissen.

Heißer Fruchtpunsch: Früchtetee mit Apfelsaft und Bergamotteöl, Orangenöl und Nelkenöl. Übrigens: im Winter ist Wein besser als Bier: jedoch Glühwein, Punsch: eher „alleine“ genießen, mit Keksen und Kuchen schneller Verschleimung und Verschlackung.

Verwenden Sie statt Zitrone oder Orangenschalen doch 1 Tropfen reines ätherisches Zitronen- oder Orangenöl aus kbA (kontrolliert biologischer Anbau). Dies verleiht Ihren Weihnachtskeksen eine persönliche Note. Lebkuchen mit äth.Ölen: zum Teig kommt eine Mischung aus Nelkenöl, Honig, Anisöl, Orangenöl, Ingweröl. Adventduft zur Entspannung: Zimt, Fichtennadeln, Mandarine und Rosenholz. Für einen harmonischen Adventabend – mit 5 Tr. Mandarine, 2 Tr. Grapefruit, 1 Tr. Nelke und 1 Tr. Zimt.