Der Campingplatz in Kleinzell (Bezirk Lilienfeld) liegt mitten im Wald. Er ist einer von elf Campingplätzen in Niederösterreich, die laut Campingclub auch im Winter geöffnet haben. In Kleinzell gibt es 130 Parzellen für Dauercamper, 20 davon sind auch in der kalten Jahreszeit bewohnt.
Birgit Heisler verbringt jede freie Minute hier, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und ihren Tieren: Hund Lenny, die Katzen Sally und Henry und einer Königspython namens Stabal. „Wir wohnen zu sechst auf 27 Quadratmetern“, erzählt Birgit Heisler, „meine vorige Wohnung war deutlich größer, ich musste reduzieren und viel weggeben. Aber ganz ehrlich: Ich hab immer so sehr viele Sachen. Um glücklich zu sein, braucht man eigentlich nur wenig Dinge.“ Das Wohnmobil ist Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und begehbarer Schrank in einem. Nur das Badezimmer ist abgetrennt hinter einer Tür im Eck. Waschmaschine und Garderobe sind im Vorbau.
Campen in der Kälte
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Bauwerke müssen beweglich bleiben
Im Gegensatz zu einer Kleingartensiedlung müssen die Bauwerke am Campingplatz beweglich bleiben, erklärt Campingplatzbetreiber Leo Schiefer: „Das sind alles Mobilheime oder Wohnwagen, die auf Achsen stehen und Räder haben. Die sind theoretisch jederzeit abtransportierbar. Bei den meisten hat man allerdings eine Holzverkleidung herum gebaut und oft auch ein massives Dach drüber. Das ist hier wichtig, um im Winter die Schneelasten auszuhalten.
Home-Office zwischen Rehen und Eichhörnchen
In Kleinzell ist ein halber Meter Schnee oder noch mehr keine Seltenheit. Momentan sind es nur ein paar Zentimeter, die in der Sonne funkeln. Christine Susanne Künigl genießt den Ausblick in ihrem Mobilheim: „Ich arbeite hier im Home-Office für einen internationalen Konzern. Dank eines starken, stabilen Internets ist das möglich. In Online-Besprechungen bin ich mit Kollegen in der ganzen Welt verbunden und gleichzeitig sitze ich hier in meinem kleinen Reich und habe einen schönen, ruhigen, sonnigen Arbeitsplatz. Besser geht´s nicht!“
Sendunghinweis
„NÖ heute“, 10.1.2024
Tagsüber sind Eichhörnchen und Vögel zu sehen. Am Abend kommen Rehe und Füchse bis in die Vorgärten der Mobilheime. Rita Berger zeigt sich begeistert über das Leben am Campingplatz: „Andere Leute fahren hierher auf Urlaub. Ich wohne da! Ein Schritt und ich bin im Wald, wo ich eine Stunde oder auch fünf Stunden gehen kann. Hier erlebe ich die Jahreszeiten und viel Freude."