Aktivistin Saba Firouzi
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„Menschen im BlickpunkT“

Saba Firouzi: Aktivistin für Iran mit Herzblut

Saba Firouzi kam 2016 mit ihrer Familie nach Österreich. Heute lebt die 30-Jährige in St. Pölten. Die junge Frau stammt aus dem Iran, wo es immer wieder zur Verletzung von Menschenrechten kommt. Darauf will sie mit friedlichen Aktionen aufmerksam machen.

Saba Firouzi kam mit ihrer Familie von Teheran nach Österreich. „Am Anfang war alles schwer: ein neues Land, eine neue Kultur und eine neue Sprache zu erlernen, aber ich habe mich wirklich gut integriert“, sagt Firouzi, die rasch einen Beruf in Österreich erlernte, dabei hatte sie zunächst etwas anderes geplant.

„Eigentlich wollte ich Feuerwehrfrau werden“, erzählt die junge Iranerin, „also bin gleich zur Feuerwehr gegangen und habe gesagt, dass ich hier arbeiten möchte. Dort sagte man mir, dass dies nur freiwillig möglich sei. Daraufhin antwortete ich: ja gerne, jede Art bei der Feuerwehr dabei zu sein, ist mir lieb“, erinnert sich Firouzi. Seit 2017 ist sie stolzes Mitglied der Feuerwehr St. Pölten-Stattersdorf.

Aktivistin Saba Firouzi

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Als Feuerwehrfrau tätig zu sein, reichte Firouzi nicht. Ihr großes Herzensanliegen ist das Engagement für ihr Heimatland. Ausschlaggebend dafür war die zunehmende Gewalt im Iran. „Im September 2022 hat in meinem Heimatland eine Protestwelle begonnen und es war für mich sehr schmerzvoll zu sehen, dass die Leute wegen des Protests auf der Straße sterben. Sie werden erschossen, Städte werden bombardiert, die Leute werden vergewaltigt und festgenommen, nur weil sie protestiert haben“, erzählt Firouzi.

Welt soll erfahren, was im Iran passiert

Daraufhin schloss sich die junge Iranerin in Österreich der friedlichen Vereinigung International Secular Democratic Organisation (ISDO) an. „Ich habe gesagt: okay, ich engagiere mich und ich will die Stimme meines Volkes sein. Ich will der Welt sagen, was jetzt im Iran genau passiert.“

Aktivistin Saba Firouzi
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Firouzi engagiert sich für die Organisation International Secular Democratic Organisation (ISDO)

Und das tut die 30-Jährige im Rahmen friedlicher Aktionen, um auf das Leid der Bevölkerung im Iran aufmerksam zu machen – vom Sitzstreik bis hin zur großen Demonstration mit 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Erreichen will man damit auch die Politik, um auf das autoritäre Regime der islamischen Republik im Iran hinzuweisen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 4.2.2024

Auch Männer dürfen nicht tragen, was sie wollen

„Die Menschen in meiner Heimat haben keine Freiheit“, sagt Firouzi. „Sie können ihre Meinung nicht frei äußern, sie können nicht einfach tragen, was sie wollen. Dabei ist es eigentlich egal, ob man von Männern oder Frauen spricht. Es geht nicht nur um den Hidschab, das muslimische Kopftuch. Auch die Männer dürfen nicht tragen, was sie wollen, sie dürfen keine kurzen Hosen tragen“, sagt Saba Firouzi.

Auch die zunehmende Gewalt gegen Frauen ist für die junge Frau ein wichtiges Thema. „Wir haben viele Dokumente, die belegen, dass Frauen im Gefängnis vergewaltigt werden. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, was ich dabei fühle. Es ist sehr schmerzhaft.“ Mit den Aktionen und Demonstrationen, die fast wöchentlich meistens in Wien stattfinden, will Saba Firouzi weitermachen, damit das Leid in ihrer Heimat nicht vergessen wird.