„Köstlich kulinarisch“

„Eine runde Sache“: Gugelhupf mit Rum-Rosinen

Der Gugelhupf gilt als Klassiker der österreichischen Mehlspeisküche und erinnert wohl viele an Omas Küche. Es gibt ihn in verschiedensten Variationen. Radio-Niederösterreich-Köchin Andrea Karrer serviert ihn dieses Mal mit in Rum eingeweichten Rosinen.

Sicher hat die Begeisterung für Gugelhupf mit Gewohnheit zu tun, aber auch sicherlich mit seiner Form. Sie ist ein Sonnensymbol und fast so alt wie unsere Backkultur. Römische Hausfrauen haben schon ihren Safrankuchen in Formen, die unseren Gugelhupfformen zum Verwechseln ähnlich sind, gebacken. Ein wahrlich hübscher Gedanke, die rotierende Sonne einzufangen und zu domestizieren.

Ob übrigens sein Name von der Gugel, der kugeligen Kopfbedeckung der Bäuerinnen, kommt – man weiß es nicht genau. Gugel – Kugel – Mugel – es bezeichnet auf jeden Fall eine runde Sache.

Die Qual der Wahl bei den Rosinen

Rosinen sind Weintrauben, die bis zur Überreife am Rebstock bleiben und anschließend auf Strohmatten oder speziellen Trockenanlagen getrocknet werden. Sie sind in unterschiedlichen Farbschattierungen erhältlich. Bei uns gibt es drei verschiedene Sorten von getrockneten Weintrauben:

  • die klassischen Rosinen
  • Sultaninen, die besonders aromatisch sind, groß und gelb bis rötlich braun
  • Korinthen, die ihren Namen der griechischen Stadt Korinth verdanken, sind klein, braun-schwarz und haben ein süß säuerliches Aroma

„A Weinberl ausm Kaiser sein Gugelhupf“ war keine Weinbeere, sondern ein Insasse der Irrenanstalt, die von Josef dem Zweiten gegründet wurde: ein gugelhupfrunder Turm, der heute noch auf dem Gelände des Alten AKH in Wien besteht. Als Weinberl bezeichnet man auch einen Schmeichler und eine bekannte Figur aus Nestroys „Einen Jux will er sich machen“. Und schließlich die Rosinen. Rosinen am besten verschlossen aufbewahren, damit sie nicht austrocknen.

Tipp: Um zu verhindern, dass der Gugelhupf beim Backen über den Rand der Gugelhupfform quillt, legt man einen Papierstreifen so um die Form, dass er einige Zentimeter über den Rand hinaus steht. In den Kamin (= Loch in der Form) ein Papierstanitzel geben.

Feiner Rosinen-Gugelhupf

Zutaten für 12 Portionen:

  • 4 Eier (Gewichtsklasse groß)
  • 150 g zimmerwarme Butter, klein geschnitten
  • 200 g Staubzucker
  • 4 EL warme Milch
  • 160 g Mehl (glatt)
  • 1 Packung Backpulver
  • 80 g Rosinen in etwas Rum eingeweicht
  • 250 ml Milch
  • Salz
  • Butter für die Form
  • 40 g Walnüsse (gehackt) oder Mandelstifte für die Form
  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung: Eier trennen. Die Butter mit Zucker und warmer Milch mit dem Handrührgerät etwa 5 Minuten schaumig hell rühren. Dotter nach und nach unterrühren.

Mehl mit Backpulver und Rosinen vermengen und abwechselnd mit der kalten Milch mit dem Handrührgerät unter den Butterabtrieb rühren. Eiklar mit 1 Prise Salz zu steifem Schnee schlagen und unterheben.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Freizeitshow“, 17.2.2024

Teig in eine befettete und mit den gehackten Nüssen oder Mandeln ausgestreute Gugelhupfform (2 l Füllinhalt) füllen und im vorgeheizten Rohr auf zweiter Schiene von unten bei 180 °C etwa 55 Minuten backen. Gugelhupf aus dem Rohr nehmen und etwa 20 Minuten in der Form überkühlen lassen; auf ein Gitter stürzen und auskühlen lassen. Mit Staubzucker bestreut anrichten. Hinweis: Der Gugelhupf bleibt mit Folie abgedeckt etwa 5 Tage sehr saftig.

Gugelhupfvariationen: Statt Rosinen kann man auch Aranzini, getrocknete Marillen oder kandierten Ingwer (klein geschnitten), Nüsse, Mandeln oder Schokolade (gehackt) untermengen. Jedoch nicht mit Rum einweichen. Gugelhupf zusätzlich mit Schokoglasur überziehen.