Ein hell erleuchtetes Geschäftslokal in der Mödlinger Innenstadt ist der Ort der Begierde für viele Kaffeeliebhaber und solche, die es noch werden wollen. Eine Leiter lehnt an den raumhohen Regalen voller Säcke mit verschiedenen Kaffeebohnen, die höchsten Genuss versprechen. Doch um daraus den perfekten Kaffee zu extrahieren, braucht es einiges an Wissen und allen voran Leidenschaft.
Zumindest Letzteres bringt Missy May zum Barista Kurs mit. „Das Wichtigste ist einen guten, also schonend gerösteten, Kaffee zu verwenden. Die Italiener können deswegen so guten Kaffee machen, weil sie die Espressomaschine erfunden haben“, erklärt Geschäftsführer Christian Hacker vor einem Bild des ersten Prototypen aus dem Jahr 1906. Die vergrößerte Fotografie zeigt einen Messestand aus Mailand kurz vor der Eröffnung mit einer Maschine von Luigi Bezzera, einem der Erfinder.
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Guter Kaffee kann mit jeder Maschine gelingen
Egal, ob Vollautomat, Filtermaschine oder Siebträger: guter Kaffee kann mit etwas Gefühl und Wissen in jeder Maschine gelingen. Die Wahl der richtigen Bohne spielt auch da eine entscheidende Rolle. „Es gibt für jede Zubereitungsart eigens geröstete Kaffeesorten. Im Vollautomat etwa dürfen die Bohnen nicht zu dunkel geröstet sein und enthalten idealerweise eine Kombination aus Arabica und etwas Robusta-Bohnen. Damit kombiniert man automatisch den eleganten vorderen Geschmack der Arabica-Sorte und das Vollmundige der Robusta-Bohne“, erklärt die Fachfrau Verena Hacker.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 22.2.2024
In ihrem Geschäft in Mödling haben die beiden Kaffeeliebhaber eine ganz besondere Sorte, sie umgibt beinahe so etwas wie ein Heiligenschein. „Wir haben in unserem Sortiment den Lieferanten des Vatikan und das ist unser so genannter ‚Papst Kaffee‘. Den dürfen wir auch so nennen, da ihn der Papst tatsächlich gerne trinkt“, erzählt die Geschäftsführerin sichtlich stolz.
Die Liebe zum Kaffee steckt im Detail
Beim Barista-Kurs lernt Missy May den Umgang mit der Siebträger-Maschine. Zunächst werden die Bohnen frisch gemahlen. „Ich würde empfehlen, immer nur ganz wenige Bohnen in die Mühle zu geben, denn der Kaffee enthält wertvolle ätherische Öle und die sind natürlich flüchtig. Das heißt, wenn der Kaffee ein, zwei Tage in der Maschine liegt, dann schmeckt er am zweiten Tag nicht mehr so wie kurz nachdem du die Bohnen in den Behälter gegeben hast“, bekommt Missy einen wertvollen Tipp mit auf den Weg.
Die frisch gemahlene Bohnen werden dann verdichtet, gepresst und der Siebträger in die Maschine eingespannt. Dann rinnt die braune Flüssigkeit langsam in die Tasse. Da sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, denn dadurch entsteht diese typische „Crema“. Bei der Wahl der eigenen Lieblingssorte bekommt man den Kaffee vom Profi serviert und kann sich durch verschieden Varianten kosten. Dazu läuft italienische Musik im Hintergrund – ein Stück Italien mitten in Mödling.