Orangen aufgeschnitten, Sujet
Unsplash/Sheraz Shaikh
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Kulinarium

Saftig, fruchtig, schokoladig

Zitrusfrüchte sind sowohl aus der pikanten als auch aus der süßen Küche nicht wegzudenken. Auch Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer weiß eine fruchtige Note in verschiedenen Gerichten zu schätzen. Deshalb hat sie ein Rezept für eine Orangen-Schokoladentorte mitgebracht.

Zitrusfrüchte gehören zu den ältesten Obstsorten der Welt, die schon vor über 4.000 Jahren in China kultiviert wurden. Mit Alexander dem Großen kamen die ersten, allerdings nicht essbaren, bitteren Früchte, in den Mittelmeerraum. Sie wurden wegen ihrer ätherischen Öle, die als Parfüm Verwendung fanden, und wegen ihrer medizinischen Wirkung kultiviert.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Freizeitshow“, 2.3.2024

Mit dem Untergang des römischen Reiches kam auch die Kultivierung der Zitrusfrüchte zum Erliegen. In der Renaissance erblühte die Zitruskultur erneut. Pflanzen von Bitterorangen hat es dann im Jahr 1538 am Prager Hof, 1542 auch in Wien gegeben. Bemerkenswerterweise sind sehr wahrscheinlich alle Zitrusfrüchte nur aus den 3 Grundarten Pampelmuse, Zitronatzitrone und Mandarine entstanden. Alle anderen Arten sind demnach aus Kreuzungen von zwei oder mehr dieser Gattungen und/oder von einigen verwandten Arten der Gattung Citrus hervorgegangen.

Woher die Orange stammt, darüber gibt der bei uns unübliche Name Apfelsine – Apfel aus China – Auskunft. Die Orange kullerte über Indien und Persien in den arabischen Raum ans Mittelmeer. An die indische Herkunft der Zitrone oder Limone erinnert ihr ursprünglicher Name: limu.

Zur Zeit der Römer sind Zitrusbäume bereits der exotische Schmuck prunkvoller Gärten. Als Nahrungsmittel und Gewürz spielen ihre Früchte erst viel später eine Rolle. Die Kreuzfahrer bestaunen zwar im Heiligen Land die Orangenhaine, aber es gelingt ihnen nicht, die sonnenverwöhnten Pflanzen in kühleren Breiten heimisch zu machen. Erst die Portugiesen holen auf ihren Weltreisen Mitte des 16. Jahrhunderts Orangenbäume aus dem südlichen China und verpflanzen sie erfolgreich in ihre Heimat und in die tropischen Gegenden Amerikas. Im Barock entdeckte der Adel seine Freude an den leuchtenden Früchten und erhob sie zum Symbol für Reichtum und Wohlstand. In den Schlossgärten wurden allerorts großzügige Orangerien errichtet, in denen die empfindlichen Orangen- und Zitronenbäume überwintern konnten.

Gigantische Sortenvielfalt

Die Auswahl an Zitrusfrüchten ist gigantisch. Allein von der Orange gibt es 400 Sorten, von denen rund 30 Sorten wirtschaftlich Bedeutung haben. Eine von ihnen, die Pomeranze, ist sprachlich in Vergessenheit geraten, nicht einmal als Landpomeranze lebt sie weiter.

Aber diese bittere Orangensorte findet immer noch für Marmeladen und Orangenlikör Verwendung. Eine Abart, die Bergamotte, spendet ihren Duft für Parfums und ihr Aroma für den Earl Grey Tee.

Orangen-Schokolade-Torte

Zutaten für 4-6 Portionen:

Biskuit:

  • 5 Eiklar
  • 16 dag Kristallzucker
  • 5 Dotter
  • 10 dag Mehl (griffig), mit 2 dag Kakao versiebt
  • 3 EL Öl
  • Mehl mit Kakaobutter versiebt, für das Backtrennpapier

Fülle:

  • 22 dag kandierte gemischte Früchte
  • etwa 1/16 l Orangenlikör (für Kinder: Orangensaft)
  • etwa 1 Handvoll Pistazien
  • 25 dag Ricotta
  • 12 dag Mascarpone
  • 8 dag Kokosflocken
  • Schale von 1 Orange (unbehandelt), abgerieben
  • 3 EL Orangensaft
  • 1/8 l Schlagobers, geschlagen

Zum Verzieren:

  • 1/8 l Schlagobers, geschlagen
  • kandierte Früchte (müssen über Nacht mariniert werden, siehe Zubereitung)

Zubereitung:

Biskuit: Eiklar steif schlagen, dabei nach und nach Zucker beifügen. Dotter mit 2-3 EL Eiklar verrühren und unter den restlichen Schnee ziehen, Mehl-Kakao-Vermengung unterheben, zuletzt Öl untermengen. Masse auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech streichen und im vorgeheizten Rohr bei 200 °C etwa 8-10 Minuten backen. Biskuit auf ein mit Mehl-Kakao bestreutes Backtrennpapier stürzen. Mitgebackenes Papier abziehen; auskühlen lassen und dann ein Mal in der Mitte horizontal durchschneiden.

1 Biskuitboden zurechtschneiden, eine halbkugelförmige, mit Frischhaltefolie ausgelegte Form damit auslegen und das Biskuit mit Orangenlikör beträufeln.

Fülle: Kandierte Früchte über Nacht in Orangenlikör marinieren. Ricotta mit Mascarpone und Kokosflocken vermengen, Früchte samt Marinade, Orangenschale und –saft sowie Pistazien beifügen und alles gut verrühren. Zuletzt geschlagenes Schlagobers unterheben.

Masse in die vorbereitete Form füllen, Oberfläche glatt streichen, mit dem 2 Biskuit belegen, mit Folie zugedeckt mindestens 3-4 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.

Bombe aus der Form stürzen, Folie abziehen, mit Schlagobers einstreichen und mit Kokosflocken bestreuen, mit kandierten Früchten verzieren.