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Gesundheit

Nährstoffe für stabile Knochen

Die Knochengesundheit ist eine der wichtigsten, je älter wir werden. Es gibt einige Nährstoffe, die dabei helfen die Knochen zu stärken und zu stabilisieren: Calcium, Vitamin D oder auch Zink gehören dazu. Was diese Nährstoffe vereint, sagt Apothekerin Angelika Borger.

"Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen porös werden und dadurch leicht brechen können. Unsere Knochen bestehen aus einem Gewebe, dass Form und Stabilität gibt und aus unterschiedlichen Mineralstoffen, die in dieses Gewebe eingelagert sind und dazu dienen den Knochen zu stärken und zu verdichten. Knochen befinden sich in einem ständigen Umbau. Bis ungefähr Mitte Dreißig überwiegt jener Prozess, der Knochenmasse aufbaut.

Je älter wir werden, desto mehr überwiegt der Knochenabbau, die Knochenmasse schwindet – Osteoporose entsteht. Das Fatale an der Erkrankung ist, dass Betroffene lange keine Symptome aufweisen und oft erst im Zuge eines Knochenbruches die Diagnose erhalten. Der wichtigste Bestandteil der Knochen ist das Calcium", sagt Apothekerin Angelika Borger.

Calciumaufnahme über Milchprodukte & Co.

„Calcium können wir uns über die Nahrung zuführen (Milchprodukte, Sojaprodukte, Brokkoli, Fenchel, Sellerie, Orangen, Kiwi, Datteln, kalziumreiches Mineralwasser). Bei einer diagnostizierten Osteoporose wird ihnen der Arzt Calcium in Form von Tabletten oder Granulaten verordnen. Doch hier ist ganz entscheidend es nicht gemeinsam mit Magnesium oder Eisen einzunehmen, um eine optimale Aufnahme gewährleisten zu können.“

Meist erfolge diese Verordnung in Kombination mit Vitamin D, das dem Körper hilft das zugeführte Calcium besser in den Knochen einzubauen. „Üblicherweise werden täglich 800 IE, das sind etwa 20Mikrogramm, empfohlen. Vitamin K hat gerade in Kombination mit Vitamin D positive Effekte auf den Knochenstoffwechsel. Es ist für eine optimale Calciumverteilung im Körper verantwortlich. Doch Vorsicht ist geboten bei Personen, die Blutverdünner einnehmen, die über eine Hemmung vom Vitamin K wirken. Dies bitte unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. Vitamin K findet sich zum Beispiel in grünem Blattgemüse, Sauerkraut, Spinat oder Leber.“

Milch
ORF.at/Zita Klimek
Milchprodukte enthalten Calcium

Zink-Einnahme „am Abend von Vorteil“

Borger empfiehlt weiters die Zufuhr von Zink. „Es unterstützt die Bildung von Kollagenfasern, die quasi ein stützendes Grundgerüst für den Knochen darstellen. Da kann sich dann in weiterer Folge Calcium anlagern und dem Knochen Härte und Stabilität geben. Die Einnahme von Zink empfehle ich vordergründig am Abend, man konnte feststellen, dass am Abend eingenommenes Zink vom Körper besser verstoffwechselt werden kann. Zu zinkreichen Nahrungsmitteln zählen zum Beispiel rotes Fleisch, Geflügel oder Hülsenfrüchte. Auch Vitamin C stellt eine wichtige Unterstützung für die Kollagenbildung dar.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 6.3.2024

Ein weiterer kollagenbildender Faktor sei Silizium (Hirse, Kartoffeln, Datteln). "Es gibt dem Bindegewebe Elastizität und das ist von besonderer Bedeutung, um die Knochen quasi in „Schach“ zu halten. In dem Zusammenhang ist es auch ganz wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass körperliche Betätigung von ungeheurer Wichtigkeit im Zusammenhang mit einer Osteoporosediagnose ist. Durch eine Kräftigung der Muskulatur und Förderung von Beweglichkeit und Balance kann die Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Um die Knochenmineralisierung voranzutreiben, spielt Mangan eine wichtige Rolle und man konnte in einer Studie feststellen, dass osteoporotische Frauen niedrigere Manganwerte im Blut hatten als gesunde Personen.

Vorsorge, um Schäden zu verhindern

Mangan findet man vor allem in Vollkornprodukten wie Buchweizen, Grünkern, Hafer oder Weizen. Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass viele Medikamente als Nebenwirkung die Mineralisierung des Knochens stören können. Dazu zählen zum Beispiel neben einer Langzeittherapie mit Kortison Medikamente gegen eine Magenübersäuerung, Blutverdünner, Medikamente, die bei Immunerkrankungen eingesetzt werden oder einige Antiepileptika oder Antidepressiva. Natürlich dürfen diese Medikamente nicht abgesetzt werden, doch mit einer rechtzeitig begonnenen Vorsorge können Knochenschädigungen durchaus verhindert bzw. abgefedert werden."