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GESUNDHEIT

Gesund Abnehmen durch genügend Eiweiß

Durch die Frühlingstemperaturen und die Fastenzeit ist das Thema Abnehmen wieder in aller Munde. Apothekerin Irina Schwabegger-Wager klärt auf zu Diabetesmedikamenten, Eiweiß-präparaten und wie gesundes Abnehmen auch im Alter gelingen kann.

Eine beliebte Methode, um das Körpergewicht zu reduzieren, ist das Fasten. Neben dem klassischen Heil- oder Saftfasten hat auch das sogenannte Intervallfasten immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Das kann einen positiven Effekt auf verschiedene Erkrankungen haben, erklärt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager aus Gmünd. „Beim Intervallfasten wird entweder tage- oder stundenweise auf eine Nahrungszufuhr verzichtet. Studien zeigen, dass eine Beschränkung auf Mahlzeiten zwischen 7 und 15 Uhr erfolgreich zum Abnehmen führt und damit eine wirksame Behandlungsstrategie gegen Fettleibigkeit und Bluthochdruck sein kann.“

Einige Menschen sollten jedoch nicht fasten, betont die Expertin. Dazu gehören neben schwangeren und stillenden Frauen Personen mit Essstörungen, Schilddrüsenüberfunktion oder Demenz. Ebenso müssen Personen mit einer beeinträchtigten Leber- oder Nierenfunktion auf das Fasten verzichten. Diabetiker, Personen mit Magengeschwüren oder Krebserkrankungen sollten sich nur nach Rücksprache mit dem Arzt einer Fastenkur unterziehen.

Abnehmen im Alter – warum ist das schwierig?

Gerade älteren Menschen fällt es oft schwer, das Gewicht dauerhaft zu reduzieren – da Sport oft nur eingeschränkt möglich ist. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Lebensalter der Flüssigkeitshaushalt sinkt und die Fettmasse des Körpers zunimmt. Speziell bei Frauen kann sich in den Wechseljahren die Verteilung des Körperfettes ändern. Viele greifen dann zu Nahrungsmittelergänzungen oder zu Abnehmmedikamenten, welche vor allem am Anfang einer reduzierten Nahrungsaufnahme gute Unterstützung leisten können.

„Alle haben jedoch eines gemeinsam: Ohne regelmäßige Bewegung – das bedeutet mindestens 2,5 Stunden pro Woche körperliche Aktivität und eine schrittweise Umstellung auf eine gesunde Ernährung – werden sich kaum langfristige Erfolge einstellen bzw. wird das erreichte Gewicht schwer zu halten sein“, betont Schwabegger-Wager.

Eiweißpräparate können helfen

Das Ziel beim Abnehmen ist die Gewichtsreduktion – dabei denken viele erstmal an Körperfett, wobei die Muskelmasse auch eine wichtige Rolle spielt. „Daher ist die Verwendung von hochwertigen Eiweißpräparaten zur Gewichtsreduktion sehr zu empfehlen – sie kurbeln die Fettverbrennung an, machen länger satt und erhalten die Muskelmasse“.

Zusätzlich baut der Körper im Alter beim Abnehmen nicht nur Fettdepots, sondern auch verstärkt Muskel- und Knochenmasse ab. Günstig ist dabei eine langsame Gewichtsabnahme von einem halben bis zu einem Kilo pro Monat. Ausgewogene Vitamin- und Mineralstoffe beugen auch bei einer langfristigen Anwendung von Einweißpräparaten einem Mangel an diesen Vitalstoffen vor.

Neue Diabetesmedikamente zum Abnehmen

Wenn durch eine Änderung des Lebensstils keine oder nur eine zu geringe Gewichtsabnahme erreicht wird, so können nach den neuen Leitlinien zur Vorbeugung und Therapie von Adipositas auch Arzneimittel eingesetzt werden. „Jedoch immer nur in Kombination mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie“, so die Apothekerin. Dabei kommen nun immer mehr neue Arzneimittel aus der Diabetestherapie zum Einsatz, von denen man schon länger weiß, dass sie auch das Körpergewicht reduzieren können.

Diese Wirkstoffe ahmen körpereigenen Hormone nach und beeinflussen vor allem Bauchspeicheldrüse, Magen und Gehirn. Durch die Einnahme wird die Produktion von Insulin und die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels gefördert und die Magenentleerung nach einer Mahlzeit verlangsamt.

Ziel dabei ist es, das Gewicht so weit zu reduzieren, dass u.a. die Beweglichkeit erhöht und sich damit eine Lebensstiländerung dauerhaft einstellen kann. „Wichtig zu wissen ist, dass diese Medikamente, obwohl sie im Internet und in den sozialen Medien stark beworben werden, keinesfalls als harmlos oder als Lifestyle-Arzneimittel einzustufen sind. Sie können auch Nebenwirkungen haben und daher verschreibungspflichtig sind.“