Familie Mayerhofer vor Geschäft
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„Menschen im Blickpunkt“

Elektriker seit fünf Generationen

Die erste Straßenbeleuchtung in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) wurde 1924 von dem Elektriker Karl Mayerhofer installiert. Heute kümmern sich gleich drei Karl Mayerhofers um die Elektroinstallationen in Oberwaltersdorf – seit 100 Jahren ein Familienbetrieb.

„Dadurch, dass bei uns alle Elektriker sind und mich der Beruf interessiert, habe ich auch mit der Lehre begonnen“, erzählt Karl Mayerhofer V., der mit 15 Jahren das jüngste Mitglied des Familienbetriebs in Oberwaltersdorf ist. Sein Vater, Karl Mayerhofer IV., ist Geschäftsführer und seine Mutter Claudia Marketingleiterin. Schwester Selina arbeitet als Disponentin im Büro, Oma Martina verkauft Glühbirnen im Geschäft.

Von der Straßenbeleuchtung…

Opa Karl Mayerhofer III. hilft überall aus, wo er gebraucht wird. Sein besonderes Interesse gilt der Firmengeschichte: „Vor 100 Jahren wollte die Gemeinde eine Straßenbeleuchtung, darum hat sich mein Opa, der erste Karl Mayerhofer, selbstständig gemacht.“

In den Anfangsjahren wurden die Häuser in Oberwaltersdorf ans Stromnetz angeschlossen. Auf einer Rechnung aus dem Jahr 1931 kann man sehen, wieviel der Schilling damals wert war: Die Reparatur der Straßenbeleuchtung nach einem Sturmschaden kostete damals 22 Schilling und 90 Groschen, inklusive Steuer.

Alte Elektrikerrechnung
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Die Reparatur der Straßenbeleuchtung kostete damals 22,90 Schilling

…über die ersten Haushaltsgeräte…

In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Handel mit Haushaltsgeräten wichtiger: „Dank des Semperit-Werks haben die Menschen damals gut verdient und konnten sich was leisten“, erinnert sich der Seniorchef, „wir haben damals die ersten Fernseher, Waschmaschinen und Elektroherde verkauft.“

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 7.4.2024

Jede Generation brachte neue Ideen ein. „Man glaubt immer, dass die Arbeit in einem Familienunternehmen besonders anstrengend sei, weil es keine Distanz zwischen Privatleben und Beruf gibt“, erzählt Claudia Mayerhofer, „dabei ist das Gegenteil der Fall: Man unterstützt einander und weiß, für wen man arbeitet. Die Wege sind kürzer, die Entscheidungen können schneller fallen.“

…bis zur Fotovoltaik

Allerdings dürfte es nicht immer einfach sein, die Vorgängergeneration von neuen Ideen zu überzeugen: „Als ich mich 2007 für die Solarenergie interessiert hab, haben alle gesagt, dass man das nicht brauche“, berichtet Karl Mayerhofer IV., „zum Glück habe ich mich durchgesetzt, denn mittlerweile ist das der wichtigste Teil unseres Geschäfts.“

„Menschen im Blickpunkt“: Elektrikerfamilie

Mittlerweile werden von den drei Karl Mayerhofers und 40 weiteren Mitarbeitern mehr als 1.000 Fotovoltaik-Anlagen im Jahr installiert. Der Verkauf von Glühbirnen, Bügeleisen und Radios im Geschäft ist hingegen deutlich zurückgegangen und fast nur mehr ein Hobby. „Wir machen es aber immer noch, weil es ältere Kunden gibt, die die persönliche Beratung schätzen“, sagt Martina Mayerhofer, die gern in dem Geschäft steht, das seit 100 Jahren das exakt selbe Türschild hat: „Elektro Karl Mayerhofer“.