„Kulturerbe“

Ensembleschutz für Marktplatz

Der Marktplatz von Kirchberg am Wagram (Bezirk Tulln) zeichnet sich durch eine historisch gewachsene Struktur mit aneinander gebauten Häusern aus unterschiedlichen Epochen von er Renaissance bis hin zur Gründerzeit aus – und stellt daher ein erhaltenswertes Ensemble dar.

Besonders ist auch die fast durchgehend erhaltene Dachlandschaft. Die Häuser sind eine wahre Zeitreise und vieles steht unter Denkmalschutz. Und nicht nur das. Die Gemeinde Kirchberg am Wagram, hat, auf Initiative des Dorferneuerungsvereins, auch zusätzliche Schutzmaßnahmen beschlossen. So wurde eine Art Schutzzone mit unterschiedlichen Kategorien geschaffen, erzählt Laurenz Vogel, ein ortsansässiger Architekt. Die Kategorien reichen von erhaltenswert bis zu besonders erhaltenswert oder Baudenkmal. Wenn jemand ein Haus sanieren oder umbauen möchte, wird von einer Kommission geprüft und beurteilt, welche Maßnahmen durchgeführt werden können, damit alles ins Ensemble passt.

Ein derartiger Schutz ist nicht nur eine Unterstützung für die Erhaltung von Kulturerbe, es hilft auch, einen Ortskern attraktiv und dadurch auch belebt zu halten, und das in Kombination mit Revitalisierungen, auch in Richtung moderner Nutzung, meint dazu auch ORTE-Vorstand Franz Denk. ORTE, das Architekturnetzwerk NÖ, veranstaltet am 6. April, ein GEHspräch, eine Besichtigung des Markplatzes, als geführter Spaziergang mit Interessierten, Experten, Eigentümern.

Schutz des Marktplatzes als Strategie gegen Leerstände

Leerstand ist auch in Kirchberg am Wagram wie in vielen Gemeinden Niederösterreichs eine Problematik, und Lösungsansätze wie der Schutz des Marktplatzes sollen hier gegensteuern. Beispielhafte Revitalisierungen im privaten Bereich gibt es am Marktplatz von Kirchberg am Wagram einige. Wie etwa ein altes Haus, das zu einem Lokal umgebaut wurde, und davor sechs Jahre leer gestanden ist. Moderne Architektur und Gastronomie geben dem Haus nun Zukunft.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 20.3.2024

Auch das alte Winzerhaus, ein Nächtigungsbetrieb, erhielt einen modernen Zubau, ein Entspannungsbereich für Gäste. Ein noch offenes Projekt ist das ehemalige Bezirksgericht samt Gefangenenhaus, für das noch eine stimmige Nutzung gesucht wird.

Insgesamt hat der Marktplatz von Kirchberg am Wagram durchaus Vorbildcharakter in der Bewahrung von historischen Bauten und der Weiterentwicklung von Ortskernen.