„La Vita“

Gelenke: Genug gereizt, um gesund zu bleiben

Beinahe jeder vierte Erwachsenen leidet laut dem Österreichischen Gesundheitsbericht an chronischen Rücken- oder Nackenschmerzen. Viele haben auch rheumatische Beschwerden. Doch mit den richtigen Übungen kann man Probleme vermeiden und Schmerzen lindern.

In Summe hat jeder Mensch etwa 200 Gelenke und Gelenksverbindungen, die mit zunehmendem Alter oft Probleme machen. Schuld daran sind oft zu viele bzw. starke Reize, erklärt Pia Matzenberger, Physiotherapeutin im Moorheilbad Harbach (Bezirk Gmünd): „Bei einseitigen Tätigkeiten gibt es wenig Ausgleich. Aber auch das Gegenteil ist oft der Fall, wenn zu wenige Reize und damit zu wenig Bewegung der Gelenke Schmerzen verursachen können.“ Oft fehlt es den Betroffenen auch an Regeneration, durch Schlafmangel, aber auch eine unausgewogene Ernährung oder Stress können negative Folgen haben.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.3.2024

Wichtig ist laut der Expertin ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastung und Entlastung. „Wenn man zum Beispiel einen Trainingsreiz auf den Körper oder auf das Gewebe setzt, der Körper auf diesen Reiz reagiert und sich dementsprechend anpasst, wird er stärker“, so Matzenberger. Wenn das Gegenteil passiert, und der Reiz zu stark ist oder zu lange andauert, schwächt das den Körper.

Ergotherapeutin zeigt Patienten gelenkschonende Gartenarbeit
Matl/ORF
Mit einem Hocker, der auch eine weiche Auflage zum Schutz der Knie hat, kann man beim Unkraut zupfen öfter die Position wechseln und die Gelenke entlasten

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

Übungen können helfen, einen Ausgleich zu schaffen. Etwa durch tiefe Kniebeugen, die nicht nur die Oberschenkel trainieren, sondern auch die Hüfte und den unteren Bereich der Lendenwirbelsäule. Auch für Menschen, die viel sitzen, gibt es ausgleichende Übungen, „wobei es keine richtigen oder falschen Bewegungen gibt“, ergänzt Marina Ritter, Ergotherapeutin im Moorheilbad Harbach: „Es sind eher die Tätigkeiten, die zu einseitig werden mit der Zeit und dass dabei oft der Ausgleich fehlt.“

Wichtig für den der Alltag ist es, ihn so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten – zum Beispiel bei der Gartenarbeit. Man sollte versuchen, kurze Pause einzulegen und die Körperposition öfter zu verändern. „Beispielsweise wenn es um das Unkrautjäten geht, kann man das auf einem weichen Polster kniend machen, oder auf einem Hocker im Sitzen“, rät die Therapeutin.