Ursprünglich wollte die Bundesregierung aus ÖVP und Grünen Vollspalten in der Schweinezucht im Rahmen einer Übergangsfrist bis 2040 erlauben. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) machte dieser Frist, die im Tierschutzgesetz festgeschrieben wurde, jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Übergangsfrist sei zu lange und sachlich nicht gerechtfertigt, so die Höchstrichter. Seither herrscht viel Aufregung.
Der für den Tierschutz zuständige Minister Johannes Rauch (Grüne) kündigte daraufhin an, das Verbot der Vollspaltenböden bis 2030 umsetzen zu wollen. Im Jänner legte er einen entsprechenden Plan vor, der unter anderem vorsieht, dass Betriebe für eine raschere Umstellung höhere Förderungen bekommen sollen. Die ÖVP übte daran Kritik, weil diese Forderungen über die Medien ausgerichtet worden sein. Der ÖVP-Bauernbund klagte, dass eine Frist bis 2030 zu kurz sei.
Vollspaltenböden noch zeitgemäß?
Tatsache ist: Vollspaltenböden sind in der konventionellen Landwirtschaft eine weit verbreitete Haltungsform von Tieren. Dabei handelt es sich um Spalten im Boden, durch die der Kot sowie der Urin der Tiere in einer darunter befindliche Güllegrube fällt. In neu errichteten Ställen sind Vollspaltenböden jedoch mittlerweile verboten, unter anderem weil sie laut mehreren Studien zu höheren Verletzungs- und Todesraten bei Schweinen führen. Welche Alternativen gibt es und ist die Haltung auf Vollspaltenböden noch zeitgemäß? Diese Fragen wollen wir nun ausgiebig diskutieren.
Der ORF Niederösterreich bietet mit „Ein Ort am Wort“ eine Plattform für die Gesellschaft, um Meinungen auszutauschen und über das geplante Aus für Vollspaltenböden zu diskutieren. Unter dem Titel „Schweinezucht – Qual oder Qualität?“ ist „NÖ heute“-Moderator Werner Fetz am 24. April im Gasthaus Riedl-Schöner in Mank zu Gast.
Sendungshinweis
Die Diskussion kann am 25.4. ab 20.00 Uhr auf Radio NÖ nachgehört werden. Ebenso kann die Diskussion in der ORF-TVthek sowie auf noe.ORF.at nachgesehen werden.
Mit Fetz diskutieren unter anderem Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken, Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Sebastian Bohrn-Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens, Werner Habermann, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf, Karl Ungersbäck, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, sowie Christoph Hofer-Kasztler, Amtstierarzt bei der Bezirkshauptmannschaft Baden. Eine Stunde lang werden die Vollspaltenböden Thema der Diskussionsrunde sein.