Soziales

„Leih-Omas“ für die Sommerferien gesucht

Der Katholische Familienverband ist vor dem Ferienbeginn auf der Suche nach sogenannten „Leih-Omas“. Sie sollen Familien helfen, den Spagat zwischen Kindern und Beruf besser bewältigen zu können.

Gabriele Staffel aus Strengberg (Bezirk Amstetten) ist eine von etwa 250 „Leih-Omas“ in Niederösterreich. Der Katholische Familienverband startete vor den Sommerferien nochmals einen Aufruf, denn gerade in den Sommermonaten werden dringend „Leih-Omas“ gesucht. „Leih-Omas“ wie Gabriele Staffel helfen Familien, Kinderbetreuung und Arbeitsleben unter einen Hut zu bringen.

„Das Projekt soll Eltern die Möglichkeit geben, einmal spontan einkaufen oder alleine zum Arzt gehen zu können“, sagte Gabriele Staffel im Gespräch mit noe.ORF.at. Staffel ist 53 Jahre alt und krankheitsbedingt im Ruhestand. Seit vergangenem Jahr hilft sie als „Leih-Oma“ anderen Familien.

Gabriela Staffel aus Strengberg ist Leihoma
ORF/Matthias Balmetzhofer
„Leih-Oma“ Gabriele Staffel kümmert sich regelmäßig um Kinder, deren Eltern werden damit entlastet und die Kinder haben eine Beschäftigung

Das Engagement als „Leih-Oma“ sei nicht mit der Arbeit von Tagesmüttern oder Kindergärtnern zu vergleichen. Vielmehr gehe es darum, spontan für die Kinder da sein zu können, wenn die Eltern gerade Erledigungen zu erfüllen hätten. „In einer Woche sehe ich die Kinder zwei oder drei Mal und dann kann es auch sein, dass ich die Kinder zwei bis drei Wochen nicht sehe“, so Staffel.

Auch „Leih-Opas“ können mitmachen

Derzeit betreut Gabriele Staffel zwei Familien: den zehnjährigen Niko sowie den vier Jahre alten Marvin und dessen Zwillingsgeschwister Thomas und Melina (beide zwei Jahre alt). Mit den Kindern spielt sie und macht beispielsweise auch die Hausübungen. Auch „Leih-Opas“ können sich übrigens beim Katholischen Familienverband melden.

Der Katholische Familienverband weist darauf hin, dass „Leih-Omas“ mit ihrer Zeit, Ruhe und Erfahrung eine optimale Unterstützung im Alltagsleben sein können. Damit die Zusammenarbeit mit den Eltern, Kindern und „Leih-Omas“ tatsächlich funktioniert, gibt es vor der Zusammenarbeit ein erstes Treffen zum Kennenlernen. Dann sehe man auch, ob sich Kinder und „Leih-Oma“ verstehen, so Staffel. Alle „Leih-Omas“ sind über den Familienverband versichert und werden an passende Familien vermittelt. Zusätzlich gibt es eine Entschädigung von sieben bis zehn Euro pro Stunde für die „Omas“.

Eltern, Kinder und „Leih-Omas“ profitieren

Für Gabriele Staffel hat das Projekt mehrere Vorteile. Einerseits werden die Eltern entlastet und andererseits die Kinder beschäftigt. Zusätzlich freut sie sich über eine regelmäßige und sinnstiftende Tätigkeit im Alltag. „Auch ich lerne dazu: Letztens hat mir ein Kind gezeigt, wie man am Computer mit Autorennfahren kann. Das habe ich nicht gekonnt, hat aber viel Spaß gemacht“, sagte „Leih-Oma“ Gabriele Staffel.