Lange musste die Bevölkerung auf diesen Moment warten. Nun wurde der Hochwasserschutz in Marbach an der Donau nach knapp drei Jahren Bauzeit und noch längerer Planung fertiggestellt. Die Gemeinde war bei den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 besonders schwer getroffen worden. Damals hatte es noch keine entsprechenden Schutzmaßnahmen gegeben, 150 Häuser waren meterhoch unter Wasser gestanden.
Hochwasserschutz lässt „Gemeinde weiterleben“
„Mit diesem Hochwasserschutz hat man der Gemeinde die Möglichkeit gegeben, weiterleben zu können. Das ist mit Sicherheit eines der wichtigsten Projekte der letzten 100 Jahre für unsere Gemeinde“, sagte Bürgermeister Anton Gruber (SPÖ) im Gespräch mit noe.ORF.at. Der neue Hochwasserschutz besteht aus Dämmen, Mauern und mobilen Elementen, die im Katastrophenfall rasch aufgebaut werden können. Damit könne auch das Ortsbild erhalten bleiben, so Gruber.
Die Kosten für das Projekt betrugen 19,8 Millionen Euro. Die Hälfte davon bezahlte der Bund, 7,4 Millionen Euro brachte das Land Niederösterreich auf und 2,4 Millionen Euro investierte die Gemeinde. Alleine die Hochwasserschäden der Jahre 2002 und 2013 betrugen in Marbach an der Donau etwa 30 Millionen Euro. Hätte es den neu gebauten Hochwasserschutz bereits 2013 gegeben, wäre es damals nicht zu den verheerenden Überschwemmungen gekommen, so der Bürgermeister.
„Es geht um die Sicherheit, denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man nicht schlafen kann, weil man nicht weiß, was einen erwartet. Deswegen wird dieser Tag für Marbach in die Geschichte eingehen“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) beim Festakt zur Fertigstellung des Hochwasserschutzes.
Die massiven Überschwemmungen im Jahr 2002 hätten zu einem Umdenken innerhalb der Landespolitik geführt, wurden seither doch mehr als 300 Gemeinden hochwassersicher gemacht, so Pernkopf. Alleine in diesem Jahr würden in Niederösterreich 60 Spatenstiche für Hochwasserschutzprojekte erfolgen.