Das Race Across America ist das härteste Radrennen der Welt und gut ein Drittel länger als die Tour de France. Alexandra Meixner konnte in der ersten Woche konstant mit den schnellsten Frauen mithalten und hat in ihrer Altersklasse gute Chancen auf ihren ersten Gesamtsieg. Die 48-jährige Waldviertlerin lag am Mittwoch mit Chieko Ozawa gleichauf und musste der Japanerin im Zwischenklassement nur auf Grund ihrer längeren Rennzeit den Vortritt lassen.
Nach den anstrengenden vergangenen Tagen mit Temperaturen von bis zu 40 Grad unter Tags und nahe dem Gefrierpunkt in der Nacht ist die Belastungsgrenze erreicht. „Körperlich fühle ich mich gut, aber der Schlafentzug macht mir zu schaffen. Ich weiß derzeit nicht, wie ich die Augen weiter offen lassen soll“, beschreibt Meixner ihren aktuellen Zustand.
Die größte Herausforderung neben dem Schlafentzug ist die mentale Standfestigkeit. „Man muss voll fokussiert bleiben und darf nicht daran denken, dass es eigentlich egal ist, ob das Rennen jetzt fünf Stunden länger dauert oder nicht. Ich will mein Tempo bis zum Schluss durchhalten“, gibt sich die mehrfache Weltrekordhalterin im Ultratriathlon kämpferisch.
Noch 1.600 Kilometer bis zum Ziel
Die weitere Rennplanung ist ambitioniert. Das Ziel in Annapolis (Maryland) an der Ostküste liegt noch etwa 1.600 Kilometer entfernt und hätte in den nächsten vier Tagen erreicht werden sollen. Aufgrund der Wetterverhältnisse mit starkem Regen, Windböen und Überschwemmungen in Missouri ist die angepeilte Elf-Tage-Marke nur noch schwierig realisierbar. Meixners Motivation ist aber ungebrochen. „Das Radfahren fällt mir noch immer leicht und die Beanspruchung von Sitzfleisch und Nacken habe ich bisher auch gut verkraftet. Nur die Müdigkeit wird mich bis zum Ziel weiter verfolgen.“