Strompolizei Kreuzfahrtschiff Donau
ORF
ORF
„Im Fokus“

Polizeieinsatz am Wasser

Zur Sommersonnenwende werden wieder viele Schiffe in der Wachau unterwegs sein. Nach einem Unfall vor drei Jahren wurden neue Regeln eingeführt. Deren Einhaltung wird von der Schifffahrtsaufsicht und der Strompolizei Mautern (Bezirk Krems) kontrolliert.

Neun Beamte der Polizeidienststelle Mautern (Bezirk Krems) haben das Schiffsführerpatent. Ihr Einsatzgebiet umfasst 80 Stromkilometer und reicht vom Kraftwerk Ybbs-Persenbeug (Bezirk Melk) bis Altenwörth (Bezirk Tulln). „Wir machen im Monat etwa zehn Streifenfahrten mit unserem Polizeiboot. Zusätzlich führen wir mit den Kollegen der Schifffahrtsaufsicht Kontrollen auf der Donau durch“, sagt Gerhard Lommer, Chef des Stromdienstes der Polizeiinspektion Mautern.

50 Anzeigen im Vorjahr

Im Vorjahr zeigten die Beamten der Strompolizei 50 Vorfälle an. „Wir sind zum Beispiel zuständig, wenn auf einem Passagierschiff ein Diebstahl gemeldet wird“, erzählt Lommer gegenüber noe.ORFat. Im Juli 2017 ermittelten die Beamten am Kreuzfahrtschiff „A Rosa Riva“, weil in der Sauna ein Brand ausgebrochen war. Auch im Fall der zwei Passagierschiffe, die 2016 bei der Sommersonnenwende in der Wachau kollidierten, nahmen sie den Unfallhergang auf. „Wir mussten auch schon wegen Körperverletzungen ermitteln. Ein Matrose hat seinen Kapitän geschlagen, weil er mit seiner Schlafstelle am Frachtschiff unzufrieden war“, so Lommer.

Strompolizei Strompolizist Polizei Donau
ORF
Die Strompolizei zeigte im Vorjahr 50 Vorfälle an

Die Arbeit auf der Donau sei in den vergangenen Jahren nicht weniger geworden. Gemeinsam mit der Schifffahrtsaufsicht, die dem Verkehrsministerium untersteht, werden Passagier- und Frachtschiffe kontrolliert. „Die Kapitäne müssen dann unter anderem ihr Bordbuch, die Zulassung, Reisepässe der Mitarbeiter oder das Patent vorzeigen“, sagt Gerhard Eibel, Kapitän der Schifffahrtsaufsicht Krems. Bei Kreuzfahrtschiffen wird verstärkt kontrolliert, ob Abwässer und der Müll auch ordnungsgemäß entsorgt werden. „Die Kapitäne sind hier sehr kooperativ und zeigen uns ohne Probleme alle Aufzeichnungen“, sagt Eibel.

Donausperre bei Sommersonnenwende

Zahlreiche Schiffe sind auch heuer wieder bei der Sommersonnenwende mit tausenden Passagieren unterwegs. Damit es zu keinen Unfällen bei dieser Großveranstaltung kommt, wird am Abend während der Veranstaltung die Donau zwischen Krems und Melk gesperrt. „Nur Boote, die sich zur Veranstaltung angemeldet haben, dürfen fahren“, sagt Schiffsführer Fritz Braunschweig von der Schifffahrtsaufsicht Krems.

„Im Fokus“: Strompolizei und Schifffahrtsaufsicht

Die Strompolizei ist etwa zehn Mal pro Monat auf der Donau auf Streife. Gemeinsam mit der Schifffahrtsaufsicht werden Kontrollen durchgeführt.

Jedem Schiff wird eine genaue Position zugewiesen. Sportboote müssen hinter den großen Passagierschiffen fahren. „Den Ablauf zu koordinieren, ist eine große Herausforderung. Denn bei der Sommersonnenwende müssen die Schiffsführer ihre Schiffe auf engstem Raum manövrieren“, erklärt Braunschweig. Damit alles reibungslos funktioniert, werden vier Boote der Schifffahrtsaufsicht und zwei Boote der Polizei zur Sommersonnenwende in der Wachau im Einsatz sein.