Besucher im ersten Stock der Landesgalerie
ORF/Miriam Steiner
ORF/Miriam Steiner
Kultur

Eine Landesgalerie integriert sich

Fünf Wochen nach der Eröffnung der Landesgalerie Niederösterreich in Krems haben sich die Abläufe eingespielt. Mehrere tausend Besucherinnen und Besucher wurden gezählt. Die Kremserinnen und Kremser verliehen dem Haus unterdessen Kosenamen.

Wer mehr als ein Monat nach dem Grand Opening die neue Landesgalerie besucht, ist in keinem der fünf Stockwerke allein. Auf der einen Seite eines Ausstellungsraums nehmen Pensionisten an einer Führung durch die Galerie teil. Auf der anderen Seite unterhalten sich zwei Frauen in englischer Sprache über ein Werk Arnulf Rainers. Und alle wollen wissen, ob das Innere hält, was das Äußere verspricht.

Landesgalerie ist „anders“

In den ersten Wochen wurden viele Gäste vom markanten Gebäude angelockt, andere wiederum machten während einer Fahrradtour spontan Halt in Krems. Die schiefen Wände und unkonventionellen Ausstellungsräume sorgten für Lob und Diskussion zugleich, doch: „Von all den Besuchern habe ich kein einziges Mal gehört, es sei langweilig hier“, sagt der künstlerische Direktor Christian Bauer. Das Gegenteil sei der Fall. „Es ist kurzweilig, es ist erfrischend, es ist anders.“

Eröffnung Landesgalerie Außen
ORF/Novak
Die Eröffnung der Landesgalerie Niederösterreich liegt nun fünf Wochen zurück

Konkrete bisherige Besucherzahlen wollte Bauer nicht nennen. Er sprach von „vielen tausend Besuchern“. Allein am Eröffnungswochenende wurden mehr als 10.000 Gäste gezählt. Im Juni waren die Führungen dann jeden Tag ausgebucht. Die Erwartungen seien bisher übertroffen worden, sagt Bauer.

Künftig dürften die Spitzenwerte bei etwa 500 Besucherinnen und Besuchern am Tag liegen. Der große Ansturm gleich zu Beginn habe gezeigt, wo es noch hakt, sagt Bauer: „Da haben wir gelernt, wo noch nachzujustieren ist“. Das betraf insbesondere das Leitsystem und somit die „Schanierstellen zwischen den Ausstellungen“.

Kremser nennen die Galerie „Tänzerin“ und „Segel“

Viele Kremserinnen und Kremser dürften die neue Landesgalerie bereits ins Herz geschlossen haben – zumindest kursiere bereits eine „Fülle an Namen, die diesem Haus gegeben wurden“, sagt Bauer. So werde die Galerie etwa als „Tänzerin“ oder als „Segel“ bezeichnet.

Die Besucherinnen und Besucher der Landesgalerie in den ersten fünf Wochen auch viele Fragen. „Wo hängt denn jetzt der Schiele“, wollten sie bisher etwa am häufigsten wissen. Die Antwort lautet: Werke von Egon Schiele hängen im ersten Stock – aber auch im zweiten und im Untergeschoss ebenso.