Besonders Mais-, aber auch etwa Hirse, Hanf oder Paprikapflanzen werden vom gefräßigen Nachwuchs des Maiszünslers befallen. Bekämpft werden die Schädlinge in der Landwirtschaft derzeit meist mit Pflanzenschutzmitteln oder aber mit Schlupfwespen. Die natürlichen Feinde nisten sich als Parasiten in den Schmetterlingsraupen ein und bringen diese zum Absterben. Der neueste Ansatz im Kampf gegen den Maiszünsler setzt an der alten Idee der natürlichen Gegenspieler an, macht sich aber moderne Technologie zunutze.
Drohnen bringen Arbeitserleichterung
Die Ausbringung von Schlupfwespen ist derzeit sowohl zeitaufwendig als auch mühsam, weil sie bisher händisch erfolgen muss. Deshalb sei in der Landwirtschaft zuletzt nach praxistauglichen Alternativen gesucht worden, erzählt Manfred Weinhappel von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Erleichterung könnte der Einsatz von Drohnen bringen. „Hier stehen wir noch am Anfang der Entwicklung, aber Drohnen haben definitiv Potenzial. Beim Maisanbau können sie insbesondere bei Spezialprodukten wie etwa Zuckermais sinnvoll sein“, sagt Weinhappel.
Im Gegensatz zur händischen Ausbringung der Schlupfwespen werfen Drohnen während ihres Flugs über den Felder in regelmäßigen Abständen kleine Kugeln ab, in deren Inneren sich die natürlichen Feinde der Schlupfwespen befinden. Auf diese Weise braucht der Schutz eines Hektars Ackerland nur etwa vier Minuten. „Speziell beim Mais können Pflanzenschutzmittel nur dann ausgebracht werden, solange die Pflanzen noch nicht allzu hoch sind. Andernfalls würden sie beschädigt. Mit Drohnen ist man hier zeitlich flexibel“, betont Weinhappel.
Drohnen derzeit im Testbetrieb
Getestet werden die Drohnen etwa in der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra (Bezirk St. Pölten), sagt Direktor Josef Sieder: „Die Drohnen sind – je nach Region – von Juni bis Juli im Einsatz. Der exakte Zeitpunkt wird durch Fangkontrollen ermittelt. Damit ist die Wirkung möglichst effizient.“
Laut Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden weltweit etwa vier Prozent der jährlichen Maisernte durch den Maiszünsler vernichtet. „Für Niederösterreich liegen uns keine genauen Zahlen vor. Die Schäden bei uns dürften zwar unter vier Prozent liegen, dennoch gehört der Maiszünsler zu den wichtigsten Schädlingen im Feldbau“, erklärt Weinhappel.