Der Vorfall ereignete sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf einem Radweg in Traisen. Ein Mann, dessen Identität noch unklar ist, lag schlafend am Boden. Auf einem Handyvideo, das die Verdächtigen gedreht und später in sozialen Netzwerken geteilt hatten, ist zu sehen, wie einer der Männer mit einem Feuerzug versucht, das Opfer an den Haaren anzuzünden. Anschließend bespuckten zwei Verdächtige den Mann.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Leopold Bien, bestätigte am Dienstag den Vorfall gegenüber noe.ORF.at. „Die Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt. Gegen sie wird wegen des Verdachts der versuchten, absichtlichen schweren Körperverletzung ermittelt.“ Laut Bien dürfte es zwischen dem Mann und einem der Verdächtigen im Vorfeld einen verbalen Disput gegeben haben. „Dieser Verdächtige ist dann mit drei Freunden zurückgekehrt.“ Die Männer hatten mit der Veranstaltung der Feuerwehr nichts zu tun.
Schlafender sollte angezündet werden
Auf dem Video, das dem ORF NÖ zugespielt wurde und in den sozialen Medien kursiert, sieht man, wie versucht wird, einen schlafenden Mann anzuzünden. Die Männer wurden angezeigt.
Beim Landesfeuerwehrkommando zeigt man sich tief betroffen: „Es hätte zu dramatischen Folgen führen können. Man hat eine schwere Körperverletzung in Kauf genommen, wenn nicht sogar den Tod“, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Seitens der Feuerwehr betont man, dass sich der Vorfall außerhalb des Bewerbsgeländes zugetragen hatte. „Außerdem wissen wir, dass es sich bei den Verdächtigen um Zivilisten handelt. Sie sind weder Mitglieder der Feuerwehr noch hatten sie etwas mit der Veranstaltung zu tun“, so Resperger. Ob es sich bei dem Opfer um einen Feuerwehrmann handelt, war am Dienstagnachmittag unklar.
Suche nach Opfer läuft
„Noch sind wir auf der Suche nach dem Opfer“, sagt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Der Mann habe sich weder bei der Polizei gemeldet noch hätten entsprechenden Anfragen in den Spitälern Erfolg gehabt. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um drei Österreicher und einen kosovarischen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 20 Jahren. „Die Männer sind bereits einvernommen worden. Sie sind geständig. Es sind aber noch weitere Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat notwendig“, so Schwaigerlehner.