Rohbau eines Wohnhauses
ORF/Rohrhofer
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Wirtschaft

Vielen Unternehmen fehlen Mitarbeiter

Basierend auf einer Umfrage unter Unternehmen sieht der Wirtschaftsbund NÖ Handlungsbedarf, denn vielen Unternehmen würden Fachkräfte fehlen. Bei einer Pressekonferenz wurde etwa eine Weiterentwicklung der Rot-Weiß-Rot-Karte gefordert. Den Rechtsanspruch auf einen „Papamonat“ lehnt man ab.

Der Mangel an Fachkräften sei vielerorts so gravierend, dass man mittlerweile von einem Mitarbeitermangel sprechen könne. „Dieses Problem zieht sich durch alle Branchen, quer durch die Bezirke“, sagte Landesgruppen-Obmann Wolfgang Ecker bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Aus diesem Grund fordere man eine Weiterentwicklung der Rot-Weiß-Rot-Karte, um den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte zu ermöglichen.

Wirtschaftsbund fordert Stärkung der Lehrlingsberufe

Ein wichtiges Thema sei in diesem Zusammenhang außerdem die Stärkung der Lehrlingsberufe, heißt es. Hier gehe es um die Unterstützung von Unternehmen bei der Suche nach Lehrlingen sowie deren Ausbildung. Ein großes Thema sei für die Wirtschaftstreibenden die Bürokratie, außerdem wünsche man sich Steuersenkungen. „Damit mehr Geld für die Unternehmer und Konsumenten bleibt“, sagte Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus.

Die Forderungen und Ergebnisse entstanden im Rahmen der sogenannten Zuhör-Tour. Der Wirtschaftsbund, eine Teilorganisation der ÖVP, besuchte nach eigenen Angaben mehr als 100 Betriebe und diskutierte mit mehr als 500 Funktionären, um zu sehen, wie die Stimmung unter den Unternehmern aktuell sei. Unterstützend wurde eine Umfrage beim Institut für Markt- und Sozialanalysen (IMAS) in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: 94 Prozent der Funktionärinnen und Funktionäre wünschen sich eine Entlastung der Bürokratie, mehr als 83 Prozent haben Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden.

04.07.19 Wirtschaftsbund PK Ergebnisse Umfrage
WBNÖ/Erich Marschik
Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus, Landesgruppen-Obmann Wolfgang Ecker und IMAS-Direktor Paul Eisenberg präsentierten die Ergebnisse der Umfrage

Kritik gab es vonseiten des Wirtschaftsbundes an den kürzlich gefassten Beschlüssen im Nationalrat. Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus sprach von „teuren Wahlzuckerl“ und forderte eine gesetzliche Beschränkung in Wahlzeiten. Vor allem den Rechtsanspruch auf einen „Papamonat“ und die Anrechnung von Karenzzeiten lehne man ab. Zufrieden sei man hingegen mit der Arbeit der vormaligen ÖVP-FPÖ-Regierung gewesen.