Trüber Erlbach
Horst Reingruber
Horst Reingruber
Chronik

Gloggnitz: Aufregung um weiße Bäche

In Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) gibt es wegen vermeintlich verunreinigter Bäche Verunsicherung in der Bevölkerung. Ursache sind Bauarbeiten beim Semmeringbasistunnel. Die ÖBB und die Bezirkshauptmannschaft sprechen von einer „unbedenklichen Trübung“.

Durch den Göstritz-, den Aue- und den Erlbach in Gloggnitz fließt derzeit milchig-weißes Wasser. Anrainer hätten sich besorgt an die Bürgerinitiative „Semmering-Schlaglstraße" gewandt, teilte Horst Reingruber von der Bürgerinitiative mit. Man sei bei einer Informationsveranstaltung von den ÖBB im Vorfeld zwar darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Wasser sich während der Bauarbeiten verfärben könne, „doch das Ausmaß der Verunreinigung ist wesentlich größer als erwartet“, so Reingruber.

Im Vorhinein sei „von einer Eintrübung gesprochen worden. Diese weiße Suppe ist aber etwas anderes“, so Reingruber. Das verunreinigte Wasser würde in weiterer Folge auch in die Schwarza fließen. Informationen, wann die Situation wieder bereinigt sein wird, fehlen, kritisierte Reingruber.

ÖBB: Sand sorgt für trübes Wasser

„Das Wasser löst teilweise Sand aus dem Gebirge und führt es mit sich“, erklärte ÖBB-Sprecher Karl Leitner die Gründe für die Situation. Das Wasser der Tunnelbaustelle werde zwar aufbereitet bevor es in den Bach geleitet wird, aber „der Sand ist teilweise so fein, dass er sich nicht zur Gänze filtern lässt“, so Leitner. „Die Situation ist unbedenklich, ähnlich der Situation nach einem starken Regen, wenn Sand aufgrund großer Wassermengen aufgewirbelt wird und für eine Trübung des Wassers sorgt.“

Trüber Erlbach
Horst Reingruber
Das Wasser in den Bächen ist derzeit milchig-weiß

Sachverständige überprüfen Situation

Das bestätigte auch die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen. Sachverständige würden die Lage überprüfen, heißt es. Die aktuellen Trübungen seien sowohl der Bezirkshauptmannschaft als auch der zuständigen Wasserrechtsbehörde in der niederösterreichischen Landesregierung gemeldet worden. Laut den bisherigen Informationen handle es sich um sehr feinen Sand, es bestehe keine Umweltgefahr, heißt es auf Nachfrage von noe.ORF.at.

Die Verantwortlichen der ÖBB würden unter der Bauaufsicht des Verkehrs- und Infrastrukturministeriums an einer technischen Lösung arbeiten, so die Bezirkshauptmannschaft in einer schriftlichen Stellungnahme. So will man die Ableitung von getrübtem Wasser möglichst rasch beenden.